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Entwicklung des deutschen Pkw und Transportermarktes 2021

Frankfurt, 11.01.22

Leichte Erholung im deutschen Pkw-Markt

Dataforce Infografik Marktsegmente Dezember 2021
  • Trotz eines Rückgangs um 26,9 Prozent zum Dezember 2020 war der Dezember 2021 der stärkste Monat im abgelaufenen Jahr.
  • BEVs erreichten im Privatmarkt erstmals über 30 Prozent Marktanteil, in Flotte zogen sie an PHEVs vorbei.
  • Der Transportermarkt ist weiterhin stark von Produktionsausfällen betroffen.

 

Pkw-Neuzulassungen erneut mit zweistelligem Rückgang

Der deutsche Pkw-Markt blieb im Dezember 2021 weiterhin im Rückwärtsgang. 227.630 Neuzulassungen bedeuten einen Rückgang von 26,9 Prozent im Vergleich zum Dezember 2020. Einmal mehr waren alle Marktsegmente betroffen. Mit -35,1 respektive -34,9 Prozent gaben die Neuzulassungen der Autovermieter und des Fahrzeughandels am stärksten nach. Die privaten Neuzulassungen sanken um 30,2 Prozent, die des Fahrzeugbaus um 20,9 Prozent. Der Relevante Flottenmarkt konnte sich noch am besten halten, die Einbußen waren mit -15,3 Prozent aber ebenfalls zweistellig.

 

Die Entwicklung ist besser als gedacht

Und wie lässt sich angesichts dieser Zahlen ein Aufwärtstrend ablesen? Der Vergleich zum Dezember 2020 ist einmal mehr verzerrt. Im vorletzten Jahr sorgten die Mehrwertsteuersenkung und die EU CO2-Regulierung für vorgezogene Käufe im letzten Monat des Jahres. Mit über 311.000 Neuzulassungen wurde 2020 so der höchste Dezemberwert in 20 Jahren Dataforce Aufzeichnungen erreicht.

Zur besseren Einordnung des letzten Monats bietet sich daher ein Vergleich zum Mittelwert vor Corona an. In den fünf Jahren zwischen 2015 und 2019 wurden im Dezember durchschnittlich 255.655 neue Pkw zugelassen. Die 227.630 Neuzulassungen aus dem Dezember 2021 entsprechen 89 Prozent dieses Durchschnittswerts. Damit steht der Dezember besser da als jeder andere Monat des Jahres 2021 und erreicht fast das vor-Corona Niveau.

Dataforce Infografik Pkw Neuzulassungen nach Monaten 2021

Der genaue Blick in die einzelnen Verkaufskanäle bestätigt diesen Eindruck. Der Privatmarkt verzeichnete sogar höhere Neuzulassungen als im Dezember 2019 (+ 1,5 %) und 2018 (+ 2,7 %). Er erreicht so 98,1 Prozent des durchschnittlichen Niveaus der vor-Corona-Zeit. Der Relevante Flottenmarkt liegt mit 101,5 Prozent sogar darüber. Das knappe Angebot betrifft damit vor allem die margenschwächeren Kanäle Fahrzeugbau, -handel und Autovermieter.

Damit bietet der Dezember 2021 einen guten Ausblick auf die Situation im Jahr 2022. Bei langsam anziehender Fahrzeugproduktion werden wieder mehr Pkw an Privat- und Flottenkunden ausgeliefert, jedoch reicht die Fertigungskapazität noch nicht aus, um die anderen Kanäle zu versorgen.

 

Elektroautos tragen die Markterholung

Der Aufwärtstrend wurde vor allem von Zuwächsen bei Elektroautos getragen. Im Vergleich zum Dezember 2020 kamen 10,9 Prozent mehr BEVs in den Markt. Die Zulassungen von Benzin- und steckerlosen Benzinhybride brachen hingegen um 32,2 Prozent ein. Die Anzahl der neuen Diesel- und Dieselhybride halbierte sich beinahe (-43,7 Prozent) und auch Plug-In Hybride (-16,2 %) waren rückläufig.

Im Privatmarkt wurden erstmals mehr als 30 Prozent BEVs zugelassen. Zusammen mit den PHEVs gab es ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Stromern (42,4 %) und Benzinern (43,5 %). Im Relevanten Flottenmarkt sind die BEVs (Marktanteil 19,1 %) im Dezember 2021 erstmals seit September 2019 wieder an den Plug-Ins (18,8 %) vorbeigezogen.

 

Transportermarkt bleibt im Tief

Anders als bei den Pkw gibt es im Transportermarkt noch keine Trendwende zu verzeichnen. Die Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities sanken im Vergleich zum Dezember 2020 um 25,6 Prozent. Sondereffekte fallen nicht so stark ins Gewicht wie bei den Pkw.

Starke Unterschiede gab es innerhalb der Marktsegmente. Der Neuzulassungen privater Halter gingen um 45,2 Prozent zurück. Die allgemeine Angebotsknappheit wird hier durch die höhere Mehrwertsteuer noch verstärkt. Ein Ausrufezeichen setzten hingegen die Neuzulassungen der Vermieter, die 11,4 Prozent mehr Fahrzeuge anmeldeten als im Dezember 2020. Offenbar setzen immer mehr Unternehmen auf Mietfahrzeuge, anstatt selbst Transporter zu kaufen oder zu leasen.

40 % der deutschen Privatkäufer entscheiden sich im November für ein Elektroauto

  • Mit Rückgängen von 31,7 Prozent bei den Pkw und 29,0 Prozent bei den Transportern bleibt der deutsche Fahrzeugmarkt im November 2021 fest im Griff der Halbleiterkrise.
  • Demgegenüber steigen die Zulassungen von BEVs um 39,0 Prozent. Im Privatmarkt erreichen sie zusammen mit PHEVs einen Marktanteil von 40,0 Prozent.

 

Gesamtmarkt Marktsegmententwicklung

Der deutsche Pkw Markt blieb im November 2021 im Zulassungstief. 198.258 Neuzulassungen entsprechen einem Rückgang von 31,7 Prozent im Vergleich zum November 2020. Der Grund für das anhaltend niedrige Niveau ist weiterhin der Mangel an Vorprodukten, vor allem Halbleiter. Die Fahrzeughersteller müssen ihre Produktion immer wieder unterbrechen und können die hohe Nachfrage nicht bedienen. Auch für den Dezember ist keine Besserung in Sicht. Die Dataforce Prognose für 2021 fällt daher auf 2,6 Millionen Neuzulassungen, was einem Minus von 11,5 Prozent zu 2020 entspricht.

Marktsegmententwicklung

Die mangelnde Verfügbarkeit von Neuwagen schlägt sich in allen Marktsegmenten nieder. Am stärksten rückläufig waren die Eigenzulassungen des Fahrzeughandels mit einem Minus von 36,6 Prozent. Der Relevante Flottenmarkt (-29,9 %), der Privatmarkt (-33,4 %) und die Autovermieter (-28,6 %) bewegen sich hingegen näher am Trend der Gesamtmarktentwicklung.

Auf den ersten Blick überraschen die Zahlen für den Fahrzeugbau. Mit einem Minus von „nur“ 19,6 Prozent hebt sich der Kanal deutlich vom Gesamtmarkt ab. Das liegt aber nicht daran, dass die Hersteller Fahrzeuge bunkern, sondern dass sie bereits im November 2020 nur sehr wenige Eigenzulassungen getätigt haben. Im Vergleich zu den durchschnittlichen Novemberzulassungen der Jahre 2016 – 2020 gingen die Herstellerzulassungen sogar um 41,8 Prozent zurück.

 

Jahresendspurt bei Elektroautos

Die Elektrifizierung des deutschen Pkw-Markts hat sich im November nochmals beschleunigt. Im Gegensatz zum fallenden Gesamtmarkt zogen die Neuzulassungen batterie-elektrischer Pkw (BEVs) im Vergleich zum November 2020 um 39,0 Prozent an. Ihr Marktanteil kletterte damit auf 20,3 Prozent, ganze 3,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Plug-In-Hybride (PHEVs) mussten zwar einen Rückgang der Neuzulassungen von 8,9 Prozent hinnehmen, da sie sich aber besser als der Gesamtmarkt entwickelten, stieg ihr Marktanteil ebenfalls an und zwar auf 14,1 Prozent. Besonders eindrucksvoll war die Entwicklung im Privatmarkt. Hier erreichten BEVs und PHEVs zusammen erstmals einen Marktanteil von 40 Prozent.

Für diesen Anstieg gibt es neben der allmählich steigenden Akzeptanz gegenüber Elektroantrieben noch weitere Gründe. Zum einen verwenden die Hersteller ihre vorhandenen Halbleiter bevorzugt für Stromer und stoppen eher die Produktion von Dieseln und Benzinern. Das gilt insbesondere für diejenigen, die zum Jahresende noch ihre CO2-Bilanz verbessern müssen, um die EU-Vorgaben einzuhalten. Zum anderen haben die Unsicherheiten über die zukünftige Förderung zu einem Vorzieheffekt geführt, denn bislang fehlt eine gesetzliche Regelung, um Umweltbonus und Innovationsprämie über das Jahr 2021 hinaus auszuzahlen.

 

Transporter bleiben Mangelware

Die Produktionsausfälle betreffen inzwischen alle Kraftfahrzeugtypen, und so hat auch der Transportermarkt im November weiter nachgegeben. Die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities fielen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 29,0 Prozent. Unter den Marktsegmenten überrascht in dieser Situation ebenfalls der Fahrzeugbau mit einem Zuwachs um 41,6 Prozent. Wie auch bei den Pkw ist das vor allem ein statistischer Effekt aufgrund des niedrigen Vergleichsniveaus im November 2020. In einer mehrjährigen Betrachtung fallen nämlich auch die Fahrzeugbauzulassungen stark unterdurchschnittlich aus.

Im Oktober fehlen in Deutschland 100.000 Pkw

Dataforce Infografik Marktsegmente Oktober 2021
  • Die Pkw-Neuzulassungen lagen im Oktober fast 100.000 Stück unter dem üblichen Monatsniveau.
  • Flottenbetreiber und private Halter haben bei den Herstellern Vorrang und müssen trotzdem lange warten.
  • Steigender PHEV-Anteil sorgt für neues Allzeithoch bei der Elektrifizierung.
  • Auch Transporter werden zur Mangelware.

 

Gesamtmarkt und Marktsegmententwicklung

Durch den Mangel an Vorprodukten kommt es in der Automobilindustrie weiterhin zu großflächigen Produktionsausfällen. Das schlägt sich überdeutlich in den Pkw-Neuzulassungen nieder. Im Oktober 2021 wurden 178.683 Neufahrzeuge bei den deutschen Zulassungsstellen registriert, üblich sind in diesem Monat knapp 100.000 Neuzulassungen mehr. Das Minus gegenüber Oktober 2020 beträgt 34,9 Prozent.

Dataforce Infografik Jahresvergleich 2001-2021 Pkw Neuzulassungen im Oktober

Bei gleichzeitig hoher Nachfrage türmt sich der Auftragsbestand weiter auf. Die Hersteller müssen entscheiden, welche Bestellungen sie zuerst bedienen und das schlägt sich in den Ergebnissen der Verkaufskanäle wieder.

So haben sich die Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt etwas besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Mit einem Minus von 31,2 Prozent bleibt es dennoch ein schmerzhafter Einschnitt. Der Privatmarkt lag mit -34,8 Prozent fast genau gleichauf mit der Gesamtmarktentwicklung.

Fahrzeugbau und Fahrzeughandel haben schon 2020 weniger Pkw als üblich zugelassen. Dennoch schrumpften ihre Eigenzulassungen mit -38,0 und -36,5 Prozent überdurchschnittlich. Nochmal schwerer hatten es die Autovermieter, sich mit Fahrzeugen zu versorgen. Ihr Neuzulassungen sanken und 41,2 Prozent.

 

Bei den Kraftstoffarten geht der Umbruch weiter

In Hinblick auf Kraftstoffarten hat die Produktion von BEVs und PHEVs weiterhin Vorrang. Zum ersten Mal überhaupt machten die „Steckerautos“ mehr als 30 Prozent der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland aus. In Flotte und Privat waren es sogar mehr als ein Drittel.

Dabei blieb der Anteil der BEVs unverändert bei 17,1 Prozent; der Marktanteil der Plug-In Hybride vergrößerte sich (bei leicht rückläufigen Volumen) auf den neuen Höchststand von 13,3 Prozent. Vor allem Flottenkunden setzen nach wie vor häufiger auf die Teilzeitstromer, damit die Fahrzeuge bei Bedarf größere Fahrleistungen abdecken können. Im Privatmarkt fiel der Anteil der Benziner und steckerlosen Benzinhybride erstmals überhaupt unter 50 Prozent.

 

Auch Transporter sind Mangelware

Bei bei leichten Nutzfahrzeugen und ihren Pkw-Derivaten stockt ebenfalls die Produktion. Die Neuzulassungen im Transportermarkt gaben im Oktober um 29,6 Prozent nach. Leidtragende waren vor allem die Flottenkunden, die 31,7 Prozent weniger Fahrzeuge erhielten. Einige Unternehmen müssen sich inzwischen auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsehen, um ihren Betrieb aufrecht zu erhalten.

Das knappe Angebot bestimmt den deutschen Pkw-Markt im September 2021

Dataforce Infografik Marktsegmente September 2021
  • Bei einem Gesamtmarktrückgang von 25,1 Prozent mussten im September 2021 alle Verkaufskanäle Einbußen von über 20 Prozent hinnehmen.
  • Gleichzeitig geht der Umbruch bei den Kraftstoffarten weiter. Der Diesel verlor sowohl an Elektro als auch an Benziner und lag in Flotten nur noch auf Rang drei.
  • Durch die Angebotsknappheit verlor der Transportermarkt im gleichen Maße wie die Pkw.

 

Gesamtmarkt und Marktsegmententwicklung

Auch im September 2021 wurde die Entwicklung des deutschen Pkw-Markts von Produktionsausfällen bestimmt. Gegenüber dem Vorjahresmonat schrumpften die Neuzulassungen um 25,7 Prozent. Damit drehte auch die Gesamtjahresbilanz ins Minus. Kumuliert über die ersten neun Monate wurden in Deutschland nun 1,2 Prozent weniger neue Pkw zugelassen als 2020.

Alle Verkaufskanäle mussten Einbußen von über 20 Prozent hinnehmen. Am härtesten traf es die Autovermieter, deren Neuzulassungen um 35,7 Prozent nachgaben. Der Relevante Flottenmarkt schnitt mit einem Minus von „nur“ 22,9 Prozent noch am besten ab. Dank der Zuwächse im ersten Halbjahr bleibt kumuliert ein Plus von 5,0 Prozent. Auch Fahrzeughandel und Autovermieter liegen in der kumulierten Betrachtung noch über 2020. Das liegt aber vor allem an den sehr niedrigen Vergleichswerten.

 

Der Diesel verliert weiter an Boden

Der Anteil Batterie-elektrischer Fahrzeuge an den Neuzulassungen stiegt von 14,9 Prozent im August auf 17,1 Prozent im September. Eine wichtige Rolle spielt dabei Tesla, die im September mit den Auslieferungen ihres Model Y begonnen haben und so ihre Neuzulassungen so um über 150 Prozent steigerten. Aber auch die weiteren reinen Elektromarken Smart (+23,0 %) und Polestar (+ 108,7 %) legten deutlich zu.

Im Relevanten Flottenmarkt haben die Steckerautos, also BEVs und PHEVs die Führung übernommen. Sie kamen zusammen auf einen Marktanteil von 35 Prozent. Direkt dahinter lagen die Benziner und Benzinhybride mit 34,1 Prozent. Dieselmotoren landeten bei den Dienstwagen zum ersten Mal überhaupt hinter den Benzinern und damit insgesamt auf den dritten Platz. Ihr Anteil schrumpfte auf 30,7 Prozent.

 

Ausblick

Die weitere Entwicklung des Pkw-Markts hängt vor allem von der Angebotsseite ab. Die Nachfrage bleibt hoch, kann aber nicht bedient werden. Eine Entspannung bei der Liefersituation von Halbleitern ist kurzfristig nicht absehbar. Auch für den Oktober haben viele Hersteller noch Kurzarbeit und Werkschließungen angekündigt. Insofern wird sich im vierten Quartal der Rückstand auf 2020 weiter vergrößern. Insofern sich die Fahrzeugkäufer auf Abstriche bei der Ausstattung einlassen, sind im Gesamtjahr noch 2,8 Millionen Pkw möglich, ansonsten kann der deutsche Automarkt sogar unter diese Marke fallen.

 

Transportermarkt

Der Transportermarkt entwickelte sich im September fast parallel zu den Pkw. Die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities gaben um 25,2 Prozent nach. Der Fahrzeugbau schränkte sich dabei am stärksten ein und fuhr seine Eigenzulassungen um 44,4 Prozent herunter. Dennoch müssen die Flottenkunden lange auf ihre Bestellungen warten. Sie konnten 31,2 Prozent weniger neue Transporter zulassen als noch im September 2020. Dank Wohnmobilboom und zahlreichen Pkw-Derivaten steigt auch die private Nachfrage nach Transportern. Doch aufgrund der Lieferschwierigkeiten verringerten sich die Neuzulassungen in diesem Kanal um 27,5 Prozent.

Kumuliert liegt der Transportermarkt am Ende des dritten Quartals noch minimal über dem Vorjahresniveau (+0,2 %), wird aber wohl schon im nächsten Monat dahinter zurückfallen.

Erstmals mehr Elektroautos als Diesel im deutschen Flottenmarkt

Dataforce Infografik Marktsegmente August 2021
  • Der deutsche Pkw-Markt gab durch den Halbleitermangel im August 2021 um 23,0 % nach, der Transportermarkt verlor sogar 24,9 %.
  • Der Rückgang betrifft alle Marktsegmente, am stärksten aber den Fahrzeugbau.
  • Dank eines sprunghaften Anstiegs bei BEVs wurden von Flotten erstmals mehr Elektroautos als Diesel zugelassen.

 

Produktionsausfälle bestimmen die Marktentwicklung

In diesem Jahr fielen die Augustzulassungen erstmals seit Beginn der Dataforce Aufzeichnungen im Jahr 2001 unter die Marke von 200.000 Pkw. Gegenüber dem Vorjahresmonat gaben die Neuzulassungen um 23,0 Prozent, arbeitstäglich bereinigt sogar um 25,1 Prozent nach. Das kumulierte Wachstum über die ersten acht Monate schrumpft auf 2,5 Prozent.

 

In diesem Umfeld mussten alle Kanäle Verluste hinnehmen. Der Relevante Flottenmarkt verlor mit 22,0 Prozent etwas weniger als der Gesamtmarkt. Im Privatmarkt war der Rückgang dafür mit -25,3 Prozent stärker. In den sonstigen gewerblichen Zulassungen ist das Bild uneinheitlich. Der Fahrzeugbau (- 30,6 %) musste unter allen Kanälen die größten Verluste hinnehmen, Fahrzeughandel (- 18,5 %) und Autovermieter (- 18,6 %) schneiden im Vergleich zu ihren niedrigen Vergleichswerten aus 2020 besser ab.

 

Im Flottenmarkt überholen Elektroautos den Diesel

Bei der vorläufigen Auswertung nach Kraftstoffarten zeigt sich ein sprunghafter Anstieg von BEVs. Mit einem Anteil von 14,9 Prozent liegen die reinen Elektroautos nun wieder deutlich vor den Plug-In Hybriden mit 12,7 Prozent. Im Privatmarkt knackten die BEVs zum ersten Mal die 20-Prozent-Marke.

 

Auch im Relevanten Flottenmarkt gab es einen Quantensprung. BEVs und PHEVs erreichten mit 18.934 Neuzulassungen zum ersten Mal überhaupt ein höheres Volumen als Diesel inklusive Mild- und Vollhybriden (18.901).

 

Transportermarkt verliert noch stärker

Die Produktionsausfälle betreffen auch den Transportermarkt immer stärker. Im August schrumpften die Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge und ihrer Schwestermodelle mit Pkw-Zulassung um 24,9 Prozent. Wie bei den Pkw war auch hier der Kanal Fahrzeugbau besonders betroffen. Im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt ist der Rückgang im Privatmarkt am kleinsten. Hier zeigt sich weiterhin der Nachfrageboom bei Wohnmobilen und der Zuwachs durch ehemalige MPV-Käufer.

Im deutschen Pkw-Markt trifft der Halbleitermangel Fahrzeugbau und Privatmarkt am stärksten

Dataforce Infografik Marktsegmente Juli 2021
  • Lieferschwierigkeiten führten im Juli 2021 zu einem Rückgang der Pkw-Neuzulassungen um 24,9 Prozent.
  • Vor allem die Eigenzulassungen im Fahrzeugbau und der Privatmarkt waren betroffen.
  • Auch der Transportermarkt leidet unter Produktionsausfällen.

 

Abrupter Trendwechsel im Juli

Im deutschen Pkw Markt ist im Juli aus den deutlichen Zuwächsen der Vormonate ein starker Rückgang geworden. Gegenüber dem Juli 2020 brachen die Neuzulassungen um 24,9 Prozent ein. Am stärksten betroffen waren dabei die Eigenzulassungen der Hersteller mit einem Minus von 36,8 Prozent. Doch auch der Privatmarkt verlor mehr als ein Drittel seines Volumens aus dem Vorjahresmonat (-36,2 Prozent). Der Relevante Flottenmarkt konnte sich dieser Entwicklung ebenfalls nicht entziehen. Dass sich das Geschäft mit den Firmenwagen bei einem Minus von 19,7 Prozent etwas besser als der Gesamtmarkt entwickelte, bleibt ein schwacher Trost.

 

Fahrzeughandel und Autovermieter blieben mit Rückgängen von 7,5 und 7,3 Prozent demgegenüber relativ stabil. Das liegt aber vor allem an den geringen Vergleichswerten aus 2020. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau schneiden die beiden Kanäle ähnlich schwach ab.

 

Gründe für die schwache Marktentwicklung

Der Hauptgrund für die plötzliche Marktschwäche ist die Halbleiterknappheit, durch die sich viele Auslieferungen bis Jahresende oder 2022 verzögern und die Hersteller die Produktion zu höherpreisigen Modellen und in margenträchtigere Kanäle umlenken. Das dämpft die Auswirkungen auf den Relevanten Flottenmarkt und verstärkt den Einbruch bei den taktischen Zulassungen und Einstiegsmodellen für Privatkunden.

 

Beim Vergleich zu 2020 muss außerdem berücksichtigt werden, dass sich der Pkw-Markt im Juli letzten Jahres nach der ersten Corona-Welle wieder normalisiert hat und ausgefallene Neuzulassungen nachgeholt wurden. Dementsprechend lag die Messlatte deutlich höher als noch im Juni. Hinzu kommt ein fehlender Arbeitstag im Vergleich zu 2020, der etwa 2 Prozentpunkte an der Wachstumsrate ausmacht.

 

PHEVs mit neuem Rekordanteil

BEVs und Plug-in Hybride befanden sich im Juli weiter im Aufwind. Im Vergleich zum Juli 2020, dem ersten Monat mit den erhöhten Kaufprämien, kletterten die Neuzulassungen um 52 respektive 58 Prozent. Plug-in Hybride erreichten dadurch auch ihren bislang höchsten Marktanteil von 12,8 Prozent. Vor allem bei Flotten- und Privatkunden wird die Antriebsart jeden Monat beliebter.

 

Produktionsausfälle erreichen Transportermarkt

Auch der Transportermarkt ist zunehmend von Produktionsengpässen betroffen. So gaben die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities mit 22,9 Prozent fast so stark wie der Pkw-Markt nach. Auch hier war der Fahrzeugbau der Kanal mit dem größten Einbruch (- 42,3 %), gefolgt vom Privatmarkt (-29,1 %). Angesichts eines Rückgangs um 21,0 Prozent im Relevanten Flottenmarkt haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, entsprechend der anziehenden Konjunktur ihren Fuhrpark aufzustocken.

Deutscher Pkw-Markt wächst zum vierten Mal zweistellig, Elektro verdrängt Diesel

  • Bei einem Gesamtmarktwachstum von 24,5 Prozent sind im Juni 2021 alle Marktsegmente im Plus. Das beste Ergebnis erreicht einmal mehr der Flottenmarkt.
  • Elektroautos gewinnen weiter Marktanteile und stehen kurz davor, den Diesel zu überholen.
  • Der Transportermarkt erreicht dank hoher Zuwächse von Vermieter- und Flottenzulassungen das Niveau von 2019.

 

Alle Marktsegmente legen zu

Der deutsche Pkw-Markt hat im vierten Monat in Folge ein hohes zweistelliges Wachstum erreicht. Im Juni 2021 wurden in Deutschland 274.152 Neuwagen bei den Zulassungsstellen angemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 24,5 Prozent zum Juni 2020. Bereinigt um 1,3 zusätzliche Arbeitstage bleibt ein Vorsprung von 20,9 Prozent.

 

Alle Verkaufskanäle haben ihre Neuzulassungen gesteigert, das allerdings mit sehr unterschiedlichen Raten. Im Fahrzeugbau ging es nur um 4,2 Prozent nach oben, wobei das Gros auf die zusätzlichen Arbeitstage entfällt. Auf der anderen Seite kletterten die Anmeldungen der Fuhrparkleitenden um satte 31,1 Prozent.

 

Einordnung zum Vorkrisenniveau

Dementsprechend unterscheidet sich auch die Einordnung der Monatszahlen je nach Marktsegment. Im Relevanten Flottenmarkt befindet sich die Nachfrage schon wieder auf Vorkrisenniveau. Der verbleibende Rückstand von 4 Prozent auf 2019 ergibt sich durch die andauernden Lieferschwierigkeiten. Ähnlich ist die Situation bei den Autovermietern, die bei besserer Lieferbarkeit wohl auch noch mehr Fahrzeuge zugelassen hätten.

 

Auch im Privatmarkt hat sich Rückstand auf 2019 verringert. Nach einem Minus von 34 Prozent im April und 37 Prozent im Mai waren es im Juni nur noch 22 Prozent Differenz. Die aufgestaute Nachfrage ist da, braucht aber nach Öffnung der Autohäuser etwas länger, um sich in den Zulassungszahlen wiederzufinden.

 

Bei den Eigenzulassungen von Fahrzeugbau und Fahrzeughandel wird die Situation vor allem durch den Halbleitermangel bestimmt. Solange die Produktion der Flaschenhals bleibt, gibt es keinen Grund für stärkere Verkaufsfördermaßnamen.

 

Flotten steigen von Diesel auf Elektro um

Die Markterholung hat bislang nichts am Trend zur Elektrifizierung geändert. Über alle Marktsegmente hinweg waren im Juni 23,6 Prozent aller Neuwagen BEVs oder Plug-In Hybride. Die EVs stehen damit kurz davor, den Diesel (Marktanteil 25,2 %) zu überholen.

 

Im Relevanten Flottenmarkt überschritt der BEV-Anteil die bisherige Höchstmarke aus dem Dezember 2020. Zusammen mit den PHEVs fahren fast ein Drittel (31,3 %) der neuen Firmenwagen mit Strom. Das geht auch hier zu Lasten von Dieselantrieben. Der Anteil der Selbstzünder in Flotten sank von 50,5 Prozent im Juni 2020 auf lediglich 36,0 Prozent im abgelaufenen Monat.

 

Bei den Transportern verdrängt die Marktnachfrage die Eigenzulassungen

Leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities erreichten mit 49.371 Neuzulassungen in etwa das Niveau von Juni 2019 (49.739). Im Vergleich zum Juni 2020 liegt der Zuwachs bei 15,1 Prozent. Wachstumstreiber sind weiterhin die Autovermieter (+ 38,9 %) und die Flottenbetreiber (+ 27,1 %). Auffällig ist dagegen, dass Fahrzeugbau (-17,9 %) und Fahrzeughandel (- 13,2 %) weniger Transporter als vor Jahresfrist angemeldet haben. Angesichts der starken Marktnachfrage und der Engpässe in der Produktion standen wohl nicht mehr genügend Fahrzeuge für Eigenzulassungen zur Verfügung.

Flotten und Elektroautos stützen die Pkw-Nachfrage im Mai 2021

Dataforce Infografik Marktsegmente Mai 2021
  • Mit einem Zuwachs von 57,5 Prozent heben sich die Pkw-Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt deutlich von der Gesamtmarktentwicklung im Mai 2021 ab (+37,2 %).
  • Zu 2019 bleibt auf Gesamtmarktebene trotzdem eine Lücke von 30,7 Prozent.
  • Elektroautos erreichen im Privat- und Flottenmarkt die höchsten Marktanteile seit Markteinführung
  • Der Transportermarkt erholt sich dank robuster Nachfrage von Flotten und Vermietern schneller.

 

Relevanter Flottenmarkt als Wachstumsmotor bei Pkw

Die Überschrift aus der letzten Monatsanalyse „Starkes Wachstum in allen Kanälen“ gilt auch für den Mai. Gegenüber dem pandemiebedingt niedrigen Vergleichszahlen aus dem Mai 2020 steigerten sich die Neuzulassungen um 37,2 Prozent. Das mit Abstand größte Wachstum gelang dem Relevanten Flottenmarkt (+57,5 %). Die anderen Marktsegmente erreichten Zuwachsraten zwischen 21,4 Prozent (Privatmarkt) und 43,0 Prozent (Autovermieter).

 

Die Pandemie ist noch spürbar

Näher an das Vorkrisenniveau kamen dabei nur die Autovermieter. Unter dem Einfluss von gleich zwei Arbeitstagen weniger vergrößerte sich in allen anderen Marktsegmenten der Abstand zwischen 2021 und 2019. Für den Gesamtmarkt ergibt sich im Mai eine Lücke von 30,7 Prozent nach 26,1 Prozent im April.

 

BEVs erobern noch mehr Marktanteile

Die schwächere Nachfrage geht weiterhin vor allem zu Lasten von Verbrennern. Elektroautos (+380 % zu 2020) und Plug-In Hybride (+303 %) setzen ihren Siegeszug weiter fort. Nach wie vor kommt die Nachfrage vor allem aus dem Relevanten Flottenmarkt und von Privatkunden. Hier erreichten die Marktanteile von BEVs mit 12,6 respektive 17,1 Prozent im Mai neue Rekordwerte. Unter Berücksichtigung der Plug-In Hybride fahren 30 Prozent der neuen Firmenwagen elektrisch – Tendenz steigend.

 

Vermieter decken sich mit Transportern ein

Auch der Transportermarkt konnte sich im Mai 2021 deutlich steigern. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten die kombinierten Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und ihren als Pkw zugelassenen Varianten um 29,6 Prozent. Noch deutlich größer waren die Zuwächse im Relevanten Flottenmarkt (+45,6 %) und bei den Autovermietern (+61,1 %). Beide Kanäle erreichten in absoluten Zahlen die zweithöchsten Mai-Zulassungen nach 2019.

Deutscher Pkw-Markt im April 2021: Starkes Wachstum in allen Kanälen

infografik_5ersplit_april_2021 pkw markt deutschland
  • Das kräftige Wachstum im deutschen Pkw-Markt zieht sich im April 2021 durch alle Marktsegmente
  • Auch der Transportermarkt zieht deutlich an
  • Nur der Relevante Flottenmarkt erreicht das Niveau von 2018/2019
  • Im Privat- und Flottenmarkt fährt mehr als jeder vierte Neuwagen elektrisch

 

Zulassungen ziehen in allen Kanälen kräftig an

Im April 2021 wurden satte 90 Prozent mehr Neuwagen bei den deutschen Zulassungsstellen angemeldet als im April 2020. Alle Marktsegmente profitierten von diesem Wachstum. Mit einem Plus von 321,1 Prozent ging es bei den Autovermietern am stärksten nach oben. Am anderen Ende des Spektrums liegt der Privatmarkt, dessen Zulassungen um 55,5 Prozent stiegen.

 

Deutscher Pkw-Markt auch kumuliert im Plus

Auch in der kumulierten Betrachtung liegt der deutsche Pkw Markt nun vor 2020. Zwischen Januar und April kletterten die Neuzulassungen um 7,8 Prozent. Besonders positiv fällt hierbei die Bilanz für den Relevanten Flottenmarkt (+ 14,5 %) und für die Autovermieter aus (+14,8 %). Auf der anderen Seite liegt der Privatmarkt noch leicht unterhalb des Vorjahresniveaus (-1,1 %).

 

Großer Abstand zum Niveau vor der Krise

Der Grund für das starke Wachstum ist natürlich der Basiseffekt mit dem drastischen Einbruch der Neuzulassungen während des ersten Lockdowns. Vom Vorkrisenniveau ist der Pkw-Markt noch ein ganzes Stück entfernt. Nur der Relevante Flottenmarkt kommt auf vergleichbare Zulassungen wie 2018/2019. Angesichts der weiter anhaltenden Einschränkungen im Fahrzeughandel ist das auch kein Wunder. In den Auslieferungen schlagen sich inzwischen fünf Monate mit geringeren Bestellungen nieder. Mit den sinkenden Inzidenz-, steigenden Impfzahlen und den großen Rücklagen vieler Haushalte wird sich die Nachfrage in den nächsten Wochen aber weiter erholen.

 

26,4 Prozent der Firmenwagen fahren elektrisch

Die Elektrifizierung der Neuwagen hält hingegen weiter an. Im April 2021 waren 22,1 Prozent der Pkw-Neuzulassungen Teil- oder Vollzeit Stromer. Bei Firmenwagen lag der Anteil sogar bei 26,4 Prozent. Die Hintergründe dieses Booms in Flotten werden in der Dataforce E-Mobilitätsstudie näher erörtert.

 

Aufschwung auch im Transportermarkt

Auch der Transportermarkt hat im vergangenen Monat einen starken Aufschwung erlebt. Im Vormonatsvergleich wurden 77,4 Prozent mehr leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities zugelassen. Kumuliert liegt der Zeitraum Januar bis April damit 12,3 Prozent über 2020. Die Wachstumsraten nach Marktsegmenten ähneln denen des Pkw-Markts. Das Vorkrisenniveau 2018/2019 erreicht auch der Transportermarkt noch nicht. Das liegt aber vor allem an den schwächeren privaten Neuzulassungen, während der Relevante Flottenmarkt auch hier auf vergleichbare Zulassungen kommt.

Der März 2021 mausert sich zum Rekordmonat für den deutschen Fahrzeugmarkt

Dataforce Infografik Marktsegmente März 2021
  • Relevanter Flottenmarkt mit höchsten Märzzulassungen überhaupt
  • Elektrozulassungen im ersten Quartal 2021 übertreffen schon jetzt Gesamtjahr 2019
  • Auch die Transporterzulassungen erreichen neuen März-Bestwert

 

Im März 2021 hat die Pkw-Nachfrage in Deutschland wieder angezogen. Noch wichtiger als das Wachstum im Vergleich zu 2020 ist dabei der Blick auf die Zeit vor Beginn der Pandemie. Auch hier markieren die Märzzahlen eine Trendwerde, die Aufholjagd hat begonnen. Bereits jetzt zeigen sich in den einzelnen Marktsegmenten und bei den Kraftstoffarten neue Rekorde.

 

Neue Zulassungsrekorde im Flottenmarkt

So verzeichnete der Relevante Flottenmarkt mit knapp unter 85.000 Neuzulassungen den höchsten Wert für den Monat März seit Beginn der Dataforce Aufzeichnungen im Jahr 2001. Im Vorjahresvergleich kletterten die Neuzulassungen um 35,4 Prozent.

 

…und bei Transportern

Mit einem Rekordwert von 54.106 Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities im März 2021 hat der Transportermarkt die Verluste aus den ersten beiden Monaten fast egalisiert. Die Steigerung im Vergleich zum März 2020 lag bei 33,2 Prozent. Kumuliert über das erste Quartal bleiben die Neuzulassungen nur noch 1,4 Prozent hinter 2020 zurück.

 

Jeder fünfte Neuwagen fährt elektrisch

Weitere Rekordwerte gab es bei der Entwicklung der Elektromobilität bei Pkw. Der Anteil Batterie-elektrischer Pkw (BEVs) und Plug-in-Hybride (PHEVs) erreichte im März 2021 22,5 Prozent. Zugelassen werden die Elektroautos vor allem als Firmenwagen (Anteil in Flotte 28,9 %) und im Privatmarkt (27,1 %). Über das erste Quartal hinweg wurden so schon 75 Prozent mehr PHEVs und 2 Prozent mehr BEVs zugelassen als im Gesamtjahr 2019!

 

Langsame Erholung im Privatmarkt

Auch für den Privatmarkt ging es wieder bergauf. Im Vergleich zum März 2020, dem ersten Pandemiemonat, stiegen die Neuzulassungen um 23,1 Prozent. Gegenüber 2019 hat sich der Abstand verringert: Von – 44 Prozent im Januar und – 39 Prozent im Februar auf – 19 Prozent im März. Hauptgrund ist, dass die Nachwirkungen der auf Dezember 2020 vorgezogenen Käufe den Markt nun weniger belasten.

 

Lockdown und Halbleitermangel bremsen taktische Zulassungen

Mit einem Plus von 47,3 Prozent war in den Sondereinflüssen das Wachstum gegenüber 2020 am größten. Das liegt allerdings vor allem an den niedrigen Vergleichswerten aus dem letzten März. Gegenüber 2019 fehlt noch immer 24 Prozent. Allerdings leiden diese Kanäle auch am stärksten unter dem Lockdown und den Produktionsausfällen durch den Halbleitermangel.

Pkw-Marktsegmente Februar 2021: Privatkäufer stellen auf Elektro um

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  • Im Februar 2021 hat der Relevante Flottenmarkt mit einem Minus von 10,8 Prozent erneut deutlich besser als der Gesamtmarkt (- 19,0 %) abgeschnitten.
  • Im Privatmarkt haben sich die Plug-In-Hybrid-Zulassungen verfünffacht, aber die der Benziner halbiert.
  • Die geringere Privatnachfrage zieht den Transportermarkt erneut ins Minus.

 

Auch im Februar 2021 hinterließ der Lockdown deutliche Bremsspuren in den deutschen Pkw-Neuzulassungen. Bei einer identischen Anzahl an Arbeitstagen gab der Markt im Vergleich zum Februar 2020 um 19,0 Prozent nach. Immerhin ist das eine deutliche Verbesserung zum letzten Monat. Zwischen Januar 2021 und 2020 waren die Neuzulassungen noch um 31,1 Prozent zurückgegangen.

 

Umbruch bei Kraftstoffen im Privatmarkt

Wie schon im Januar war der Privatmarkt erneut am stärksten betroffen. Neben den Händlerschließungen wirkt auch die Mehrwertsteuererhöhung noch nach, so dass private Halter im Februar 26,8 Prozent weniger Neuwagen anmeldeten.

 

Die vorläufige Auswertung nach Kraftstoffarten zeigt einen Umbruch im Privatmarkt. Während sich die Neuzulassungen von Benzinern und Benzinhybriden fast halbierten (- 48 %) haben sich die Plug-In-Hybride binnen Jahresfrist verfünffacht (+ 410 %) und die der BEVs verdreifacht (+ 210 %)! Sicherlich hilft hierbei auch, dass diese Autos wegen der langen Lieferzeiten noch deutlich vor dem Lockdown bestellt wurden.

 

Flottenzulassungen auf dem Niveau von 2018

Im Relevanten Flottenmarkt war der Rückgang mit 10,8 Prozent deutlich moderater als im Privatmarkt. Absolut lagen die Neuzulassungen auf dem Niveau von Februar 2018. Gerade größere Flotten sind nicht auf den Kontakt zum Händler angewiesen. Unter den Firmenwagen konnte jedes vierte angemeldete Auto extern geladen werden.

 

Bei den Autovermietern und im Fahrzeugbau deutet sich eine Erholung an

Bei den übrigen gewerblichen Neuzulassungen zeigt sich ein gemischtes Bild. Der Fahrzeughandel fuhr seine Eigenzulassungen im Lockdown um 25,1 Prozent zurück. Dagegen war das Minus im Fahrzeugbau unter allen Marktsegmenten am geringsten. Im Vergleich zum Februar 2020 sanken die Neuregistrierungen um 9,9 Prozent.

 

Bei den Autovermietern bessert sich die Lage allmählich. Zwischen März 2020 und Januar 2021 meldeten diese 35 Prozent weniger Neuwagen an. Im Februar 2021 verringerte sich das Minus trotz Lockdown auf 14,2 Prozent.

 

Transportermarkt

Auch der Transportermarkt musste einen weiteren Rückgang der Neuzulassungen hinnehmen. Im Februar 2021 gaben die Registrierungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,7 Prozent nach. Hauptgrund dafür war der Rückgang der privaten Neuzulassungen, der mit 26,0 Prozent ähnlich stark wie bei den Pkw ausfiel. Auch hier machten sich der Lockdown und die höhere Mehrwertsteuer bemerkbar.

 

Im Relevanten Flottenmarkt verringerte sich das Minus hingegen deutlich. Mit 19.657 leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities kam das Segment bis auf 5,1 Prozent an das Niveau des Vorjahresmonats heran. Bei den Autovermietern gab es sogar ein leichtes Plus von 1,0 Prozent.

Tiefpunkt bei privaten Pkw-Zulassungen im Januar

Dataforce Infografik PKW Transporter Neuzulassungen Privat Fahrzeugbau Fahrzeughandel Autovermieter Januar 2021
  • Privatmarkt und Fahrzeughandel mit tiefstem Januarzulassungen seit Beginn der Dataforce-Aufzeichnungen
  • 28 Prozent der verbliebenen Privatzulassungen fahren elektrisch
  • Auch der Transportermarkt bricht ein (- 26,3 %)

 

Auf den Boom im Dezember folgte der Kater im Januar

In der Neuzulassungsstatistik fehlten die vorgezogenen Anmeldungen aus dem Dezember 2020. Hinzu kommen die Schließung der Fahrzeughändler und Einschränkungen im Zulassungsprozess, die insbesondere dem Privatmarkt einen Dämpfer versetzt haben. Schließlich standen im Vergleich zum Januar 2020 zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung.

 

Im Ergebnis lagen die Neuzulassungen von privaten Haltern und dem Fahrzeughandel mit lediglich rund 49.000 respektive 33.000 Pkw 2021 so niedrig wie in keinem Januar seit Beginn der Dataforce Aufzeichnungen vor 21 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug das Minus 37,2 Prozent im Privatmarkt und 34,9 Prozent im Fahrzeughandel. Auch die übrigen Marktsegmente zeigten sich mit Rückgängen zwischen 16,0 und 50,8 Prozent tiefrot. Der Gesamtmarkt brach um 31,1 Prozent ein.

 

Stromer weiter im Aufwärtstrend

In der vorläufigen Auswertung zu Kraftstoffarten setzt sich der Aufwärtstrend bei Elektroautos fort. Obwohl aufgrund der EU CO2-Ziele einige Anmeldungen in den Dezember verlagert wurden, liegen die Gesamtmarktanteile von BEVs (10 %) und PHEVs (12 %) schon wieder auf dem gleichen Niveau wie vor zwei Monaten.

 

Private Käufer setzen sogar zu 28 Prozent auf Fahrzeuge mit Stecker, wenn sie trotz der widrigen Umstände einen Neuwagen zuließen. Möglicherweise kommt es hier zu einem Nachschleppen, weil nicht alle bestellten Autos wie von den Käufern gewünscht im Dezember ausgeliefert und zugelassen werden konnten.

 

Transportermarkt verliert 26,3 Prozent

Auch der Transportermarkt kam im Januar nicht unbeschadet davon. Mit absolut rund 29.000 Neuzulassungen war das Marktvolumen so niedrig wie zuletzt 2016. Innerhalb der Marktsegmente traf es den Privatmarkt mit einem Minus von 33,4 Prozent am stärksten. Der Fahrzeugbau kam einem Minus von 16,2 Prozent noch am nächsten an seine Vergleichswerte heran.

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