- Der Gesamtmarkt verliert vierten Monat in Folge, SAAR fällt auf 2,81 Mio. Pkw.
- Relevanter Flottenmarkt setzt sein Minus fort, der Bedarf ist vorerst gedeckt.
- Entwicklung der Transporter folgt nun wieder dem Pkw-Markt.
Gesamtmarkt weiterhin im Minus, Kanäle geben wenig Hoffnung
Mit einem Minus von 6,4 Prozent verlor der Pkw-Markt in Deutschland erneut. Damit verlor der Markt nun den vierten Monat in Folge – in den letzten acht Monaten war lediglich der Oktober 2024 mit einem Wachstum versehen, das ausgerechnet aber auch nur ein Basiseffekt war. Auch der SAAR Wert (Seasonally adjusted annual rate) lies im Februar Federn. Von gar nicht so schlechten 2,96 Mio. Pkw im Januar ging es nun wieder auf 2,81 Mio. zurück.
Der Rückgang im Markt lässt sich vor allem durch die schwächelnde Nachfrage von Flotten erklären. Flotten verloren sogar in den letzten 9 von 10 Monaten an Volumen. So einen konstanten Rückgang hat kein anderes Marktsegment zu verzeichnen. Im Februar verlor das Segment 13 Prozent und somit fast 10.000 Fahrzeuge. In den letzten Jahren hatten die Flotten den Markt stets stabilisiert – jetzt scheint sich hier aber auch eine gewisse Sättigung abzuzeichnen. Die schwächelnde Wirtschaft drückt zusätzlich auf die geschäftliche Nachfrage nach Fahrzeugen. Den zweitgrößten Rückgang gab es im Privatmarkt mit -4.400 Fahrzeugen (-6,2%). Fahrzeugbau (+14,8%) und die Autovermieter (+3,2%) sorgten für ein leichtes Plus bei den Sondereinflüssen (+0,5%). Somit konnte ein Rückgang beim Fahrzeughandel mit -8,1 Prozent ausgeglichen werden.
Elektro und Plug-In stärker als das Gesamtjahr 2024
Während der Gesamtmarkt nicht viel positive Neuigkeiten birgt, so bringt ein Blick auf die Kraftstoffarten ein wenig Hoffnung – zumindest, wenn man auf die angestrebte Antriebswende schaut. Im Februar kamen BEVs und Plug-Ins zusammen auf einen Marktanteil von 27,3 Prozent. Ein beachtlicher Wert, vor allem wenn man das vergangene Jahr betrachtet: 2024 lag der Höchstwert bei 23,6 Prozent. Zeitgleich gingen die Zulassungen von Verbrennern spürbar zurück. Benziner verloren im Gesamtmarkt 15 Prozent, Diesel sogar 21 Prozent.
Die Entwicklung hin zur Elektrifizierung ist vor allem durch Flotten (+52% Elektro), aber auch den Fahrzeugbau (+87% Elektro) getrieben. Letztere Entwicklung spricht dafür, dass vor allem Eigenzulassungen im Moment ein großes Rollen spielen. Sehr wahrscheinlich auch, um die Flottenziele der EU seitens der Hersteller direkt zu erfüllen. Im Privatmarkt stagnierte die Nachfrage nach Elektro hingegen und die Stromer verloren um 3 Prozent. Der Marktanteil lag aber immerhin bei 15.9 Prozent. Dafür waren im Privatmarkt allerdings die Plug-Ins deutlich gefragter (+60%). Vielleicht wagen sich manche Käufer noch nicht vollständig ans elektrische Fahren, ohne Backup-Motor heran.
Flotten lassen auch den Transportermarkt hängen
Nachdem der Transportermarkt in den letzten Monat auch durch Vorzieheffekte und Eigenzulassungen beflügelt wurde, ließ dieser Trend im Februar allmählich nach. Flotten verloren nun deutlich mit -13,4 Prozent und glichen sich der Entwicklung bei den Pkw an. Einzig der Privatmarkt, sowie der Fahrzeugbau konnten an Volumen zulegen (+9,5% und +24,3%). Die restlichen Kanäle wie der Fahrzeughandel (-3,4%) und die Autovermieter (-43,7%) verloren so stark, dass die wachsenden Kanäle nicht mehr zum Kompensieren ausreichten.
Bei den Kraftstoffarten konnte vor allem Elektro deutlich zulegen mit +22 Prozent. Mit einem Anstieg um ca. 500 Zulassungen machte das aber nicht besonders viel aus. Der Rückgang um 9 Prozent bei den Dieseln war weiterhin deutlich spürbar und zog den Markt um fast 5.000 Einheiten nach unten. Der Anstieg bei Elektro konnte also nur ein Zehntel wiedergutmachen.
„Der deutsche Pkw-Markt steckt weiterhin in einer mittelschweren Krise. Vor allem der fehlende Support vom Flottenmarkt macht sich momentan deutlich bemerkbar – dieser hatte zuvor immer die Verluste in den anderen Segmenten ausgleichen können. In Sachen E-Mobilität geht es zeitglich aber weiter nach oben. Hier kann der Flottenmarkt auch weiterhin punkten. Dennoch muss auch darauf geschaut werden, dass Eigenzulassungen der Hersteller momentan nicht ganz unwichtig für den Aufwärtstrend sind.“