- Der österreichische Pkw-Markt bleibt auch in der Automobilkrise stabil.
- Gewerbliche Kanäle stabilisieren den Markt, allerdings auch mit taktischen Zulassungen.
- Elektro bleibt der Nummer 1 Wachstumstreiber und wird erstmals Diesel überholen.
Krise – auch für Österreich?
Das Jahr 2024 ist kurz vor dem Abschluss. Für das laufende Gesamtjahr werden wir noch ein leichtes Wachstum von 4,6 Prozent sehen. Doch wie geht es im Jahr 2025 weiter? Zwei Themen sind derzeit in aller Munde: Die Absatzkrise der europäischen Automobilindustrie und die nahende Verschärfung der CO2 Ziele. Beide Themen werden das nächste Jahr entscheidend beeinflussen, auch in Österreich.
Dataforce kann für Österreich allerdings Entwarnung geben, zumindest was den Gesamtmarkt betrifft. Für das Jahr 2025 lautet die Prognose: 254.218 Pkw-Neuzulassungen und somit ein „Wachstum“ von 0,1 Prozent. Damit bleibt der Markt stabil und es ist kein massiver Einbruch der Absatzzahlen zu erwarten. In der aktuellen Situation sind das gute Nachrichten.
Gewerbliche Verkaufskanäle werden den Markt stabilisieren
Seit der Finanzkrise 2008/2009 ist ein Trend im österreichischem Pkw-Markt unumkehrbar – der Marktanteil privater Zulassungen sinkt zum Nutzen von gewerblichen. Besonders der Flottenmarkt profitierte davon enorm und stellt mittlerweile rund 50 Prozent aller Neuzulassungen. Im Jahr 2025 wird sich dieser Größeneffekt positiv bemerkbar machen. Der Kanal wird um 2,7 Prozent zulegen und somit ein wichtiger Stabilisator für den Gesamtmarkt sein. Die Entwicklung wird weiterhin vom „war-for-talent“ und attraktiven Steuervorteilen für (elektrische) Firmenwagen begünstigt.
Neben den Firmenwagen werden allerdings auch der Vermieterkanal (+5,2%) und der Händlerkanal (+2,7%) zulegen. In diesen Kanälen werden sich besonders die Effekte der neuen CO2 Ziele wiederfinden, da hier von den OEMs taktische Eigenzulassungen platziert werden, um die eigenen Flottenemissionswerte zu drücken. Privatkunden werden die Effekte der anhaltenden wirtschaftlichen Krise deutlicher spüren. Die Prognose für den Privatmarkt liegt bei -6,2 Prozent, da die Budgets für Neuwagenkäufe kleiner werden und noch nicht genug Privatkäufer offen für einen BEV sind. Zeitgleich kommen über die Eigenzulassungen viele Angebote für Tageszulassungen auf den Markt, wodurch der Neuwagenkauf an Attraktivität verliert.