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Angespannte Lage im deutschen Pkw-Markt

Frankfurt, 12.05.25

Pkw Neuzulassungen im April 2025
  • Eigenzulassungen werden immer notwendiger
  • Privatmarkt gibt Vollgas beim Thema Elektroauto
  • Diesel in Flotten aktuell nicht zu ersetzen

Die Lage ist angespannt: Eigenzulassungen stützen die Verluste in Flotten

Der Pkw-Markt in Deutschland verlief im April 2025 nahezu unverändert gegenüber letztem Jahr. Mit einem Minus von 0,2 Prozent lagen die beiden April Monate fast gleichauf. Positiv für den April dieses Jahres spricht aber, dass ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand, an dem zugelassen werden konnte. Folglich liegt der SAAR-Wert mit 2,76 Mio. Pkw höher als im April 2024 mit 2,67 Mio. Im Vergleich zum März sehen wir hierbei sogar eine Steigerung und damit zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer. Dennoch bleibt das Volumen aktuell ausgesprochen niedrig – das neue Normal eben.

Die angespannte Situation wird bei einem Blick auf die Verkaufskanäle deutlich. Der Markt wird nämlich aktuell durch künstliche Zulassungen stabilisiert, da Abnehmer in den regulären Kanälen fehlen. Der Privatmarkt läuft mäßig (+1%) und in Flotten gehen die Zulassungen deutlich nach unten (-13%). Die Lage wird durch vermehrte Eigenzulassungen ausgeglichen, die entweder Mitarbeitern der Automobilhersteller zur Verfügung gestellt werden oder rabattiert als Tageszulassungen auf die Höfe der Autohändler kommen. Die Segmente des Fahrzeugbaus (+31%) und des Fahrzeughandels (+12%) wachsen somit stark. Insgesamt wachsen die sogenannten Sondereinflüsse, zu denen auch die Autovermieter gehören, um 11 Prozent und erreichen mit 36,7 Prozent Marktanteil ihren zweithöchsten Wert seit Juni 2024.

Seasonally adjusted annual rate April 2025

Diesel in Flotten aktuell nicht zu ersetzen, Privatmarkt schließt zu Flotten auf in Sachen E-Autos

Der starke Rückgang in Flotten ist momentan durch einen besonderen Trend manifestiert. Der Rückgang von Verbrennern lässt sich nicht durch den Anstieg elektrifizierter Antriebsarten ausgleichen. Den Unterschied in Flotten machen dabei aber speziell die Diesel. Im Privatmarkt konnten diese um 9 Prozent zulegen, in Flotten hingegen gingen sie um 32 Prozent zurück. Zwar steigen die Zulassungen von Elektroautos (+33%) und Plug-In Hybriden (+50%) stetig, doch es reicht nicht aus, um gleich zwei verlustreiche Kraftstoffarten auszugleichen. Neben den Dieseln fielen nämlich auch die Benziner um 28 Prozent.

Im Privatmarkt klappt es aktuell deutlich besser, die Verbrenner Rückgänge durch elektrifizierte Antriebe auszugleichen. PHEVs wuchsen um 128 Prozent, BEVs um 44 Prozent. Trotz der starken Wachstumszahlen der Plug-Ins ist besonders die Performance der vollelektrischen Fahrzeuge interessant. Im Privatmarkt lag der Marktanteil dieser bei 19 Prozent und kommt mittlerweile enger an den im Flottenmarkt heran (23%). Zu Beginn des Jahres waren die Kanäle mit einem Unterschied von 7 Prozentpunkten noch absolut deutlich weiter auseinander. Auch in absoluten Zulassungszahlen kommt der Privatmarkt dem Vorreiterkanal des Flottenmarkts näher. Mit 15.565 E-Autos liegt er nur noch knapp unter 16.414 Stück im Flottenmarkt.

Transporter-Neuzulassungen im April 2025

Privatmarkt und Fahrzeugbau stützen Transportermarkt

Im Transportermarkt gibt es im April 2025 kaum Überraschungen oder Veränderungen zum Vormonat. Letzten Monat standen auch der Privatmarkt und der Fahrzeugbau gesondert im Fokus. Beide Kanäle konnten deutlich zulegen (+17% und +94%). Besonders bei den Fahrzeugherstellern finden also weiterhin kräftige Impulse über Eigenzulassungen statt. Seltsamerweise ist der Fahrzeughandel (noch) nicht betroffen, wie es momentan bei den Pkw der Fall ist. Gesteigerte Zulassungen von E-Transportern können die Rückgänge bei Dieseln und Benzinern nicht auffangen.

Julian Litzinger, Automotive Analyst

„Immer mehr Eigenzulassungen müssen den Markt stützen. Im Privatmarkt geht die Elektrifizierung wie im Sturm voran – dafür hinken die Flotten beim Auffangen der Verbrenner weiterhin hinterher und können ihr Volumen nicht halten. Vor allem die starken Rückgänge bei den Dieselzulassungen sind ein Problem.“

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

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