Die Auswertung der Pkw-Besitzumschreibungen in Deutschland unter dem Eindruck der Corona-Pandemie zeigt ein gespaltenes Bild. Der Handel mit ein bis sechs Jahre alten Fahrzeugen hat von der Krise profitiert. Bei jüngeren Fahrzeugen ist das Angebot jedoch eingebrochen und auch bei den Altersklassen darüber zeigt sich ein Minus.
Lockdown-Lücke wird kleiner
In der Coronapandemie ist das eigene Auto zur Sicherstellung der Mobilität wieder sehr viel wichtiger geworden. Gleichzeitig müssen Autokäufer aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit sparen. Mittelfristig wird beides die Gebrauchtwagennachfrage stärken, teilweise auf Kosten des Neuwagenmarkts.
Dadurch hat der Gebrauchtwagenmarkt bereits jetzt einen großen Teil der Lockdown-bedingten Einbrüche aufgeholt. Mit 6,2 Prozent ist der Rückgang im Vergleich zu 2019 deutlich moderater als bei den Erstzulassungen (-28,8 %).
Engpass bei jungen Gebrauchten
Schwierigkeiten gibt es aber noch bei jungen Gebrauchten, also Autos deren Erstzulassung weniger als 12 Monate zurückliegt. In diesem Segment orientiert sich die Nachfrage stärker an der nach Neuwagen. Wer sich trotzdem für einen jungen Gebrauchten interessiert, muss lange suchen und hat durch den Einbruch bei Eigenzulassungen der Händler nur wenig Auswahl.
Wachstum im Mittelbau
Positiv haben sich dagegen die Besitzumschreibungen von 1 – 6 Jahre alten Pkw entwickelt. In diese Gruppe fallen die meisten früheren Firmenwagen, aber auch viele private Halter steigen nach dieser Zeit auf ein neues Auto um, so dass 7 von 10 Besitzumschreibungen in diese Kategorie fallen.
Zurückhaltung bei älteren Pkw
Bei noch älteren Fahrzeugen sind die Transaktionen wiederum zurückgegangen. Und das, obwohl diese einen stetig wachsenden Teil des Fahrzeugbestands ausmachen. Ein Grund dafür sind auch die Probleme bei den Zulassungsstellen, die bei den hier vorherrschenden Transaktionen zwischen Privatpersonen noch mehr in den Fokus rücken.
Ausblick
In den nächsten Monaten wird sich der Gebrauchtwagenmarkt wieder normalisieren. Nachholeffekte durch den Lockdown spielen keine große Rolle mehr und auch der Rückstau bei den
Zulassungsstellen wird sich auflösen. Während der massive Ausfall im Frühjahr in der Jahresbilanz 2020 wohl nicht mehr vollständig aufgeholt wird, stehen die Zeichen für 2021 auf Wachstum.