Cars & Data:Cupra Tavascan

Frankfurt, 25.02.25

Der CUPRA Tavascan basiert auf der VW MEB-Elektroplattform und überzeugt durch sein expressives Design mit großen Lufteinlässen, Matrix-LED-Scheinwerfern und beleuchtetem CUPRA-Logo an Front und Heck. Die Coupé-SUV-Linie wird durch bündig eingelassene Türgriffe und 21-Zoll-Felgen (255/40 R21) unterstrichen. Mit einer Länge von 4,64 m, einem Radstand von 2,77 m, einer Breite von 1,86 m und einer Höhe von 1,60 m bietet der Tavascan ein großzügiges Raumangebot. Das Kofferraumvolumen beträgt 540 Liter und lässt sich durch das Umklappen der Rücksitze (60:40) auf 1.550 Liter erweitern.

Der Antrieb erfolgt wahlweise über einen Heckmotor mit 286 PS (Ausstattungslinien: Edge, Endurance) oder als Allradversion VZ mit zwei Motoren, 340 PS und 545 Nm Drehmoment. Beide Varianten nutzen eine Batterie mit 77 kWh Netto-Kapazität. Die Reichweite liegt beim VZ bei 510–520 km (WLTP), während der Hecktriebler ca. 50 km mehr schafft. Geladen wird mit bis zu 11 kW (AC) oder 135 kW (DC), wodurch eine Ladung von 10 % auf 80 % in unter 30 Minuten möglich ist.

Das Interieur zeichnet sich durch eine Y-förmige Mittelkonsole, Ambientebeleuchtung und ein abgeflachtes Lenkrad mit CUPRA-Knöpfen für die Fahrmodi aus. Das digitale Cockpit misst 5,3 Zoll, während der zentrale Touchscreen 15 Zoll groß ist und mit intuitiver, flüssiger Software überzeugt. Trotz der soliden Reichweite könnte die Ladegeschwindigkeit verbessert werden. Der Einstiegspreis liegt bei ca. 53.000 Euro (Edge), die VZ-Version kostet über 60.000 Euro. Dank der attraktiven Leasingraten und der 0,25-%-Versteuerung für Elektro-Dienstwagen dürfte der Tavascan dennoch sowohl im Privat- als auch im Flottenmarkt erfolgreich sein.

Der Tavascan ist das zweite vollelektrische Fahrzeug des spanischen Seat-Ablegers Cupra. Technisch ist er nahe verwandt mit den Konzerngeschwistern Audi Q4 Sportback, Skoda Enyaq Coupé sowie VW ID.5. Im Vergleich zu diesen Fahrzeugen legt der Tavascan trotz gleicher Technik den Fokus auf Sportlichkeit, was sich beispielsweise bei der Fahrwerksabstimmung und den serienmäßigen Sportschalensitzen bemerkbar macht. Zudem übernimmt er nur deren stärkere Elektromotoren ab 286 PS, schwächere Basisvarianten werden bisher nicht angeboten. Haben es Fahrzeugproduzenten mit ausschließlich chinesischem Hintergrund bisher schwer, auf dem deutschen Markt stückzahlenmäßig Fuß zu fassen, spielt der Umstand des chinesischen Produktionsstandortes des Tavascan bei der Kaufentscheidung nur eine sehr untergeordnete Rolle. Dies zeigte sich bereits bei den ebenfalls in China produzierten Modellen iX3 des deutschen Herstellers BMW und dem Polestar 2 von der ursprünglich aus dem schwedischen Hersteller Volvo hervorgegangenen Marke Polestar.

Entsprechend der beabsichtigten Positionierung der Marke liegt der Tavascan von den Neupreisen her zwischen den Angeboten von VW und Audi, jedoch tendenziell deutlich näher am Audi. Auch die Restwerte des Cupra liegen unter denen des Audis, jedoch ist der Abstand überschaubar. Es zeigt sich, dass die Herauslösung von Cupra aus der Marke Seat und der damit verbundenen Höherpositionierung durchaus geglückt ist, auch ohne der Marke Seat nennenswert zu schaden, die auch weiterhin keine Absatzeinbrüche zu beklagen hat.