- Bei einem Gesamtmarktrückgang von 25,1 Prozent mussten im September 2021 alle Verkaufskanäle Einbußen von über 20 Prozent hinnehmen.
- Gleichzeitig geht der Umbruch bei den Kraftstoffarten weiter. Der Diesel verlor sowohl an Elektro als auch an Benziner und lag in Flotten nur noch auf Rang drei.
- Durch die Angebotsknappheit verlor der Transportermarkt im gleichen Maße wie die Pkw.
Gesamtmarkt und Marktsegmententwicklung
Auch im September 2021 wurde die Entwicklung des deutschen Pkw-Markts von Produktionsausfällen bestimmt. Gegenüber dem Vorjahresmonat schrumpften die Neuzulassungen um 25,7 Prozent. Damit drehte auch die Gesamtjahresbilanz ins Minus. Kumuliert über die ersten neun Monate wurden in Deutschland nun 1,2 Prozent weniger neue Pkw zugelassen als 2020.
Alle Verkaufskanäle mussten Einbußen von über 20 Prozent hinnehmen. Am härtesten traf es die Autovermieter, deren Neuzulassungen um 35,7 Prozent nachgaben. Der Relevante Flottenmarkt schnitt mit einem Minus von „nur“ 22,9 Prozent noch am besten ab. Dank der Zuwächse im ersten Halbjahr bleibt kumuliert ein Plus von 5,0 Prozent. Auch Fahrzeughandel und Autovermieter liegen in der kumulierten Betrachtung noch über 2020. Das liegt aber vor allem an den sehr niedrigen Vergleichswerten.
Der Diesel verliert weiter an Boden
Der Anteil Batterie-elektrischer Fahrzeuge an den Neuzulassungen stiegt von 14,9 Prozent im August auf 17,1 Prozent im September. Eine wichtige Rolle spielt dabei Tesla, die im September mit den Auslieferungen ihres Model Y begonnen haben und so ihre Neuzulassungen so um über 150 Prozent steigerten. Aber auch die weiteren reinen Elektromarken Smart (+23,0 %) und Polestar (+ 108,7 %) legten deutlich zu.
Im Relevanten Flottenmarkt haben die Steckerautos, also BEVs und PHEVs die Führung übernommen. Sie kamen zusammen auf einen Marktanteil von 35 Prozent. Direkt dahinter lagen die Benziner und Benzinhybride mit 34,1 Prozent. Dieselmotoren landeten bei den Dienstwagen zum ersten Mal überhaupt hinter den Benzinern und damit insgesamt auf den dritten Platz. Ihr Anteil schrumpfte auf 30,7 Prozent.
Ausblick
Die weitere Entwicklung des Pkw-Markts hängt vor allem von der Angebotsseite ab. Die Nachfrage bleibt hoch, kann aber nicht bedient werden. Eine Entspannung bei der Liefersituation von Halbleitern ist kurzfristig nicht absehbar. Auch für den Oktober haben viele Hersteller noch Kurzarbeit und Werkschließungen angekündigt. Insofern wird sich im vierten Quartal der Rückstand auf 2020 weiter vergrößern. Insofern sich die Fahrzeugkäufer auf Abstriche bei der Ausstattung einlassen, sind im Gesamtjahr noch 2,8 Millionen Pkw möglich, ansonsten kann der deutsche Automarkt sogar unter diese Marke fallen.
Transportermarkt
Der Transportermarkt entwickelte sich im September fast parallel zu den Pkw. Die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities gaben um 25,2 Prozent nach. Der Fahrzeugbau schränkte sich dabei am stärksten ein und fuhr seine Eigenzulassungen um 44,4 Prozent herunter. Dennoch müssen die Flottenkunden lange auf ihre Bestellungen warten. Sie konnten 31,2 Prozent weniger neue Transporter zulassen als noch im September 2020. Dank Wohnmobilboom und zahlreichen Pkw-Derivaten steigt auch die private Nachfrage nach Transportern. Doch aufgrund der Lieferschwierigkeiten verringerten sich die Neuzulassungen in diesem Kanal um 27,5 Prozent.
Kumuliert liegt der Transportermarkt am Ende des dritten Quartals noch minimal über dem Vorjahresniveau (+0,2 %), wird aber wohl schon im nächsten Monat dahinter zurückfallen.