- Die Dataforce Analyse der Novemberzahlen zeigt, dass der Pkw-Markt-Rückgang von 5,7 Prozent genau wie die negative Entwicklung der EV-Zulassungen nur statistische Effekte sind.
- In der Marktsegmentbetrachtung sticht jedoch das Wachstum der Eigenzulassungen von Fahrzeugbau und -handel hervor.
- Auch der Transportermarkt wird von Sondereffekten ins Minus gezogen.
Marktrückgang im November durch statistischen Effekt
Der deutsche Pkw-Markt hat im November 2023 um 5,7 Prozent nachgegeben. Das lag vor allem an einem statistischen Effekt. Im November 2022 wurden große Mengen Elektroautos (BEV+PHEV) zugelassen, um noch den höheren Umweltbonus mitzunehmen. Ohne diesen Effekt wäre der Markt auch im vergangenen Monat gewachsen.
Das belegt die Entwicklung der Kraftstoffarten. Benziner, Diesel und Hybride ohne Stecker verzeichneten im November ein Wachstum von 16,3 Prozent. Die BEV-Zulassungen schrumpften dagegen um 22,6 Prozent. Bei den PHEVs ging das Zulassungsvolumen im Vorjahresvergleich sogar um 59,3 Prozent zurück.
Ein Zusammenbruch des Elektroauto-Marktes ist das jedoch nicht, denn gleichzeitig erreichte der Marktanteil der Steckerautos mit 25,7 Prozent den bislang zweithöchsten Wert in diesem Jahr. Auch hier spielt natürlich die bevorstehende Förderkürzung für Privatpersonen eine Rolle.
Einbruch bei den Vermieterzulassungen, leichte Zuwächse im Privatmarkt
Auch bei der Entwicklung der Marktsegmente stehen Sondereffekte im Vordergrund. Dennoch setzen sich die Trends der vergangenen Monate fort.
Im Relevanten Flottenmarkt sind die Neuzulassungen zweistellig um 10,3 Prozent zurückgegangen. Der Wegfall der Elektroautoförderung im September hat die Nachfrage in diesem Kanal nachhaltig geschwächt. Andererseits sind die Flotten nach wie vor das einzige Segment, das das Durchschnittsniveau der Vor-Corona-Zeit übertrifft.
Der Privatmarkt legte im November ebenfalls den Rückwärtsgang ein. Die Neuzulassungen fielen um 8,6 Prozent. Gleichzeitig rücken die privaten Zulassungen allmählich näher an das Vor-Corona-Niveau heran. Im November erreichte der Kanal knapp 88 Prozent des Vorkrisendurchschnitts.
Die Vermieterzulassungen gaben im November ebenfalls nach. Der Rückgang beträgt hier 11,7 Prozent. Wie im Privatmarkt überdeckt auch hier der Sondereffekt die allmähliche Erholung des Kanals.
Zuwächse gab es dagegen bei den Eigenzulassungen von Fahrzeugbau (+22,3 %) und Fahrzeughandel (+ 6,7 %). Beide Segmente waren von der Zulassungsspitze 2022 weniger betroffen, da verfügbare EVs normalerweise direkt an die wartenden Endkunden ausgeliefert wurden. Insbesondere im Fahrzeugbau zeigt aber auch der Trend nach oben. Mitarbeitende der Fahrzeughersteller erhalten nun wieder vermehrt Neufahrzeuge.
Auch der Transportermarkt ist von Sondereffekten betroffen
Auch im Transportermarkt gab es im November und Dezember 2022 einen starken Anstieg der BEV-Zulassungen. Dementsprechend kam es auch im November 2023 hier zu einem Zulassungsrückgang von 5,2 Prozent im Vorjahresvergleich.
Dieser ging vor allem auf das Konto des Fahrzeughandels, dessen Eigenzulassungen um 23,5 Prozent nachgaben. Verglichen damit waren die Rückgänge im Relevanten Flottenmarkt (-2,9 %) und im Privatmarkt (-4,8 %) deutlich moderater. Fahrzeugbau (+27,2 %) und Vermieter (+3,7 %) ließen sogar mehr leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities zu als vor Jahresfrist.