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Wie lange hält die Erholung im deutschen Pkw Markt?

Frankfurt, 12.05.23

5er Split April Dataforce
  • Die Pkw-Neuzulassungen haben im April 2023 erschreckend schwach abgeschnitten. Daran ändert auch ein Plus von 13 Prozent zum noch niedrigeren Vorjahresmonat nichts.
  • Kernproblem ist die schleppende Erholung im Privatmarkt
  • Auch der Transportermarkt arbeitet sich nur langsam aus der Talsohle heraus.

 

Im April 2023 verliert der Aufschwung an Fahrt

Der Deutsche Pkw Markt ist im April um knapp 13 Prozent gewachsen. Auf den ersten Blick erscheint das mehr als respektables Ergebnis und eine Fortsetzung der Markterholung der letzten Monate. Doch der Eindruck täuscht, denn der Vergleichsmonat stand unter dem Eindruck von Produktionsausfällen. Europaweit standen ab Mitte März viele Bänder still, weil Zulieferer aus der Ukraine keine Kabelbäume mehr liefern konnten.

Im Vergleich mit anderen Jahren sind die Zulassungen aus April 2023 immer noch erschreckend niedrig. Im April 2021, also mitten in der Coronapandemie, wurden fast 27.000 Autos mehr zugelassen als im abgelaufenen Monat. Zum Vorkrisenniveau mit 311.000 Neuzulassungen im April 2019 und 314.000 Einheiten im April 2018 fehlen über 100.000 Pkw.

 

Flottenmarkt weiterhin robust, Vermieterzulassungen erholen sich

Nach wie vor sieht es im Relevanten Flottenmarkt deutlich besser aus. Wie in den bisherigen Monaten des laufenden Jahres ließen die Fuhrparkleiter*innen mehr Pkw zu als Privatpersonen. Das Wachstum liegt mit 29 Prozent mehr als doppelt so hoch wie das Gesamtmarktwachstum. Und auch im Vergleich zu weiter zurückliegenden Jahren sortiert sich das Flottenmarktvolumen in den normalen Rahmen für den April ein.

Noch stärker als der Flottenmarkt heben sich die Vermieterzulassungen von der Gesamtmarktentwicklung ab. Im abgelaufenen Monat wurden 42 Prozent mehr neue Mietwagen angemeldet als im Vorjahresmonat. Doch auch hier kann der Vorjahresvergleich täuschen. 2022 waren kaum Fahrzeuge zur Auslieferung in diesen Kanal verfügbar. Tatsächlich erreichten die Autovermieter im letzten Monat nur rund zwei Drittel des Vor-Corona Niveaus in diesem Kanal.

 

Die private Nachfrage kühlt sich weiter ab

Die privaten Neuzulassungen konnten sich mit einem Plus von 3,2 Prozent nur marginal von den schwachen Zahlen des Vorjahresmonats absetzen. Private Autokäufer*innen schieben ihre Ersatzbeschaffung angesichts sinkender verfügbarer Einkommen und steigender Zinsen auf die lange Bank oder entscheiden sich für einen Gebrauchtwagen, nachdem hier die Preise wieder fallen.

Noch haben die Eigenzulassungen von Fahrzeugbau (+5,1 %) und Fahrzeughandel (- 9,6 %) kaum auf den schwachen Privatmarkt reagiert. Doch der Druck auf Hersteller und Handel hier gegenzusteuern, wird in den nächsten Monaten weiter zunehmen.

 

Transportermarkt mit Luft nach oben

Im Transportermarkt verzeichnete Dataforce im 35.562 Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities. Das entspricht einem Zuwachs von 8 Prozent zum ebenfalls schwachen April 2022. Der weitere Vergleich zeigt, dass auch hier noch viel Luft nach oben ist. Im April 2021 wurden 45.000 Transporter zugelassen, 2019 sogar fast 54.000.

Auch bei den Transportern zeigen sich die Verkaufskanäle sehr heterogen. Während der Relevante Flottenmarkt um 10 Prozent zulegte, gaben die privaten Transporterzulassungen um 10 Prozent nach. Der Fahrzeugbau ließ 53 Prozent mehr Transporter zu. Angesichts des geringen Volumens kann es hier leichter zu größeren prozentualen Veränderungen kommen. Der Fahrzeughandel bewegte sich mit einem Plus von 5 Prozent deutlich näher am Vorjahresniveau, während die Autovermieter auch bei den Transportern stark aufstockten (+39 %).

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

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