Kontakt

Sie erreichen uns telefonisch:

+49 69 95930 0

Oder per Mail:

kontakt@dataforce.de

Europa: Flottengeschäft dämpft Auswirkungen des dritten Lockdowns

Frankfurt, 18.03.21

Dataforce Infografik Lockdown-Einfluss auf PKW-Neuzulassungen im April 2020, November 2020, Januar Februar 2021 in Europa

Im April 2020 hat die Schließung der Autohäuser den Pkw-Markt in vielen Ländern fast komplett wegbrechen lassen. Doch in der zweiten und dritten Welle haben Verfahren wie Click & Collect die Verluste reduziert. Für das Privatgeschäft gilt das jedoch nur eingeschränkt. Hier führen die Händlerschließungen weiter zu schmerzhaften Verlusten.

 

Ein Jahr nach der Ausbreitung von COVID-19 sind in ganz Europa die Impfkampagnen angelaufen, und auch wenn es langsamer geht als erhofft, können wohl im Verlauf des Sommers die meisten Einschränkungen aufgehoben werden. Momentan befinden wir uns aber noch mitten in der dritten Welle von Händlerschließungen, was die Frage aufwirft, wie viel Einfluss diese noch auf den Automarkt haben.

 

Methodik

Um diese Frage zu beantworten, haben wir die europäischen Neuzulassungen im April und November 2020 sowie im Januar/Februar 2021 analysiert. In jedem dieser Zeiträume haben wir die Länder in eine von drei Gruppen eingeteilt: Erstens die Länder, in denen der Autohandel über den gesamten Zeitraum geschlossen wurde, zweitens Länder mit einer Schließung nur in einem Teil des Zeitraums und schließlich jene Märkte, in denen die Autohändler komplett geöffnet blieben. Der Vergleich der prozentualen Veränderungen mit den jeweiligen Vorjahresmonaten liefert dann eine Schätzung über die Auswirkungen der Händlerschließungen.

 

Im April 2020 waren die Händlerschließungen mitentscheidend für den Markteinbruch

Im April 2020 kollabierten die Automärkte in den Ländern mit geschlossenen Showrooms. Der durchschnittliche Rückgang lag bei 90 Prozent, während die Neuzulassungen in Ländern mit offenen Showrooms „nur“ um 44 Prozent schrumpften. Das macht einen gewaltigen Unterschied von 46 Prozentpunkten (PP) aus.

 

Im November 2020 gab es in einigen Ländern einen zweiten generellen Lockdown. Auch diesmal gab es einen deutlich sichtbaren Unterschied in der Entwicklung der Neuzulassungen, auch wenn sich die Differenz durch Programme wie Click & Collect auf durchschnittlich 18 PP verminderte.

 

Click & Collect milderte den Lockdown-Schaden

Im Januar und Februar 2021 verringerte sich der Lockdown-Einfluss weiter. Der Unterschied zwischen den Ländern mit offenen und geschlossenen Händlern betrug nur noch 8 Prozentpunkte. Deutlich größer waren die prozentualen Veränderungen innerhalb der Gruppen. Bei Ländern mit Händlerschließungen bewegten sich die Verluste zwischen 38 (Großbritannien) und 14 Prozent (Irland), während die Spanne in Ländern mit geöffneten Händlern von – 45 (Spanien) bis zu + 12 Prozent (Schweden) reichte. Einzelne Faktoren wie Steueränderungen oder die wirtschaftliche Situation waren somit wichtiger als der Lockdown.

 

Aber der Privatmarkt leidet immer noch

Das heißt aber nicht, dass Händlerschließungen keinen Einfluss mehr auf die Neuzulassungen haben.

Firmen können sich leichter auf Click & Collect einstellen oder werden von Leasingfirmen und Großkundenbetreuern direkt bedient. Privatkunden hingegen legen Wert auf ein persönliches Gespräch und eine Probefahrt, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Kurzzeitvermieter und Händler und Hersteller brauchen wiederum keine offenen Ausstellungsräume, um ihre Autos zuzulassen, aber ohne eine Perspektive die zugelassenen Autos vermieten oder weiterverkaufen zu können, kürzen sie trotzdem ihre Zulassungen.

Anhang: Liste der betrachteten Länder

 

Händler geschlossen teils geschlossen Händler geöffnet
April 2020 Belgien, Kroatien, Zypern, Tschechische Republik, Estland, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Polen, Portugal, Spanien, Schweiz, Vereinigtes Königreich Österreich, Deutschland, Litauen, Luxembourg, Slowakei, Slowenien Bosnien und Herzegowina, Dänemark, Finnland, Island, Lettland, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Schweden
November 2020 Belgien, Tschechische Republik, Frankreich, Irland, Slowenien, Vereinigtes Königreich Österreich, Griechenland, Polen Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Zypern, Dänemark, Estland, Finnland, Deutschland, Ungarn, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxembourg, Niederlande, Norwegen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien, Schweden, Schweiz
Jan/Feb 2021 Tschechische Republik, Deutschland, Irland, Niederlande, Schweiz, Vereinigtes Königreich Österreich, Griechenland, Polen Bosnien und Herzegowina, Estland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Island, Italien, Lettland, Luxembourg, Norwegen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

Das Unternehmen DATAFORCE - Wir zählen Autos
Als führendes Marktforschungsunternehmen bringen wir Transparenz in den europäischen Automobilmarkt. Unabhängig - mit über 25 Jahren Erfahrung - setzen wir Standards und machen Märkte vergleichbar.