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Hochautomatisierte Fahrsysteme (HAD) bei schweren Lkw

Frankfurt, 25.09.23

autonomer LKW

Mitarbeiter- beziehungsweise Fahrermangel sind besonders auch in der Nutz- und Sonderfahrzeugbranche ein Problem. Die Ausrüstung schwerer Lkw mit hochautomatisierten Fahrsystemen (HAD) kann nach Einschätzung von Expert:innen helfen, Fahrermangel und steigenden Energiekosten zu begegnen.

Transportwirtschaft und Werkverkehr kämpfen besonders im Segment der schweren Lkw mit steigenden Energiepreisen, immer restriktiveren Emissionszielen und dem Fachkräftemangel. Nach Schätzung des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) klafft schon jetzt in Deutschland eine Lücke von rund 100.000 Berufskraftfahrenden.  Dieses Szenario ist umso dramatischer, wenn man sich vergegenwärtigt, dass etwa ein Drittel der (Berufs-)Kraftfahrenden schon über 50 Jahre alt ist und kaum Nachwuchs nachrückt.

Lkw mit hochautomatisierten Fahrsystemen könnten ein Lösungsansatz im Hinblick auf explodierende Kosten und Fahrermangel sein. Fachleute schätzen, dass im Jahr 2030 fast zehn Prozent aller verkauften Lkw mit HAD-Technologie automatisiert fahren.

HAD-Systeme steuern über Sensorik und Kameras den Lkw. Die verbauten Sensoren werden über einen zentralen Rechner im Fahrzeug miteinander verbunden, um 360-Grad-Informationen zu generieren und Funktionssicherheit auch bei Ausfall einzelner Sensoren sicherzustellen. Der Rechner ist darauf ausgelegt, Spurwechsel nach Einleitung durch die Fahrer:innen auszuführen. Dies soll auch funktionieren, wenn mehrere Fahrspuren zusammentreffen. Weiterhin kann der so ausgestattete Lkw die Spur halten, etwa bei starkem Seitenwind, oder ausweichen, wenn sich ein weiteres Fahrzeug nähert. Außerdem kann die Sensorik die Höhe von Durchfahrten exakt ermitteln, um ein etwaiges Steckenbleiben zu verhindern.

 

Erhöhung der Fahrsicherheit

Bereits heute können Lkw-Fahrer:innen die Füße vom Fahrpedal nehmen, denn der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wird gehalten, die Geschwindigkeit durch Bremseingriffe und Gasannahme geregelt. Die Hände müssen jedoch am Lenkrad verbleiben, sonst warnt die Elektronik in festgelegten Schritten, um bei Nicht-Reaktion den Lkw letztlich bis zum Stillstand abzubremsen. Statistiken zeigen, dass regelmäßig menschliches Versagen zu schweren Unfällen mit Lkw führt.  Zweifelsohne erhöht sich durch HAD-Technologie die Fahrsicherheit, ist doch ein elektronischer Co-Pilot an Bord. Fahrende werden jedoch nicht entmündigt, denn sie sehen alle vom System ausgeführten Aktionen auf einem Display.

Um Widerstände abzubauen und um sich mit der Technologie vertraut zu machen, sollten Fahrende nach Möglichkeit frühzeitig in die betriebliche Implementierung von HAD-Systemen einbezogen werden. Damit wird sie als komfortable und verantwortungsbewusste Unterstützung der täglichen Arbeit verstanden, infolgedessen steigt die Entspannung am Fahrerarbeitsplatz und letztlich die Zufriedenheit der Fahrenden.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind weitere primäre Ziele eines HAD-Systems.
Testfahrten ergaben eine deutlich verbesserte, vorausschauende Fahrweise und der Kraftstoffverbrauch sank um mindestens zehn Prozent. Dieser Wert dürfte noch höher ausfallen, wenn wenig erfahrene Kraftfahrer:innen hinterm Steuer sitzen. Neben den Kraftstoffkosten sinken so auch die CO2-Emissionen, was wiederum vor dem Hintergrund der Novellierung der Lkw-Maut ab 2024 eine erhebliche Rolle spielen dürfte.

Hochautomatisiertes Fahren ist gegenwärtig allerdings auf Autobahnfahrten beschränkt, da diese weniger komplex sind und der Fahrzeugrechner sie leichter berechnen kann. Schon heute kann man jedoch infrastrukturunabhängige Systeme verbauen, die sich via Software-Update OTA erweitern lassen. Damit ist die Brücke vom gegenwärtigen hochautomatisierten zum künftigen autonomen Fahren geschlagen.

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Foto: © Adobe Stock / Zaleman

Christian Reiter, 

Fachreferent für Nutz- und Sonderfahrzeuge 
Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM)

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