- Mit 207.199 Neuzulassungen entsprach der Pkw-Markt im Mai 2022 etwa 65% des Zulassungsniveaus der Jahre vor Corona
- Lieferengpässe haben weiterhin einen Einfluss und sorgen für eine bevorzugte Belieferung des Privat- und Relevanten Flottenmarkts
- BEVs und Hybride mit aktuellem Aufschwung im Gesamtmarkt
- Die Transporter büßen deutlicher ein als die Pkw
Leichte Erholung am Markt, trotzdem im Minus
Im Mai 2022 verlor der deutsche Pkw-Markt erneut und verzeichnete ein Minus von 10,2 Prozent gegenüber Mai 2021. 207.199 Neuzulassungen im Mai entsprechen dabei nur etwa 65 Prozent des üblichen Volumens vor der Corona Pandemie (2017-2019).
Der Relevante Flottenmarkt, sowie der Privatmarkt verloren mit -4,8 Prozent und respektive -2,6 Prozent deutlich weniger als der Gesamtmarkt. Nicht so gut sah es allerdings für die Sondereinflüsse aus. Dabei kam der Fahrzeugbau noch am besten weg (-7,0 %), während Fahrzeughandel (-22,4%) und die Autovermieter (-27,1%) sehr deutlich verloren.
Im Vergleich zum Vormonat zeichnet sich ab, dass die extremen Lieferengpässe durch Produktionsausfälle von Kabelbäumen in der Ukraine wieder anderweitig ausgeglichen werden konnten. Obwohl sich der Markt immer noch im Abwärtstrend befindet, sind weniger stark fallende Wachstumsraten ein Zeichen der Besserung. Allerdings bleiben Lieferschwierigkeiten seitens der Hersteller immer noch an der Tagesordnung, weshalb weiterhin der Privat- und Flottenmarkt bevorzugt vor den Sondereinflüssen beliefert wird.
Vollelektrische Fahrzeuge im Plus, Hybride ebenfalls im Trend
Bei der Entwicklung der Kraftstoffarten lassen sich gleich zwei aktuelle Trends ableiten. Im Gesamtmarkt verloren Benziner und Benzin-Hybride -9 Prozent zum Vorjahresmonat, während es bei den Diesel-Pendants ganze -17 Prozent waren. Die Abnahme bei den Benzinern fällt deshalb nicht so stark aus, da miteingerechnete Hybride aktuell gut laufen und einen ansonsten negativen Trend bei den reinen Verbrennern abfedern. Ebenfalls fielen erneut die Zulassungszahlen für Plug-In Hybride (PHEVs) um -15 Prozent, die seit September 2021 nicht mehr wachsen konnten.
Ganz anders sieht es allerdings bei den vollelektrischen Fahrzeugen (BEVs) aus. Die Stromer konnten, nachdem sie im April zum ersten Mal gefallen waren, nun im Mai als einzige Kraftstoffart wieder zulegen (+9%). Interessanterweise, ist erneut ein extremer Anstieg der BEV Zulassungen bei den Autovermietern zu sehen (+155%), der diesen Monat zusätzlich von PHEV Zuwächsen begleitet wird (+25%). Die Plug-Ins konnten nur bei den Vermietern zulegen und büßten ansonsten in allen anderen Segmenten ein.
Transportermarkt stärker im Minus als Pkw-Markt
Der Transportermarkt verlor im Vergleich zu den Pkw mit -19,3 Prozent im Mai deutlicher. Mit 37.043 leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities lag der Markt ca. 8.800 Einheiten niedriger als noch im Mai 2021. Dabei verloren die Segmente der Sondereinflüsse im Schnitt mehr als der Gesamtmarkt (Fahrzeugbau -13,7%, Fahrzeughandel -13,7% und Autovermieter -29,7%). Der Schnitt wird dabei allerdings besonders stark durch die Autovermieter nach unten gezogen. Der Privat- und Relevante Flottenmarkt verloren auch deutlicher als der Pkw-Markt mit -16,1 Prozent und -19,9 Prozent.