Auch drei Monate nach der WLTP-Einführung bleiben die Pkw-Neuzulassungen weit hinter den Vorjahreswerten zurück. Insgesamt gab der Markt um 9,9 Prozent nach, dies bei gleicher Anzahl an Arbeitstagen. Die Analyse der einzelnen Marktsegmente erklärt, wie die Verluste zustande kamen, macht aber auch Hoffnung auf ein besseres Ergebnis im Dezember, zumal die kumulierten Neuzulassungen auch nach elf Monaten noch leicht über dem Niveau von 2017 liegen. Zurück ins Plus drehte dagegen der Transportermarkt.
Flottenmarkt mit weiter Spreizung zwischen den Marken
Der Relevanten Flottenmarkt (gewerbliche Neuzulassungen ohne Hersteller, Handel und Autovermieter) musste einen Rückgang von 9,1 Prozent hinnehmen. Unter Einbeziehung der Marken wird deutlich, dass das Minus auf das Konto von wenigen Herstellern geht, die entweder noch im Rückstand bei der WLTP-Homologation waren (Audi, Mercedes) oder aber bei denen im Vergleich zu 2017 einzelne Großaufträge fehlen (Renault, Peugeot). Andere Marken haben sich dagegen schon wieder stabilisiert oder konnten satte Zuwächse verbuchen.
Bei den sonstigen gewerblichen Neuzulassungen auf die Sondereinflüsse Fahrzeugbau, -handel und Autovermieter lag das Minus bei 4,3 Prozent. Das Niveau der Zulassungen liegt damit schon wieder recht nahe an dem vor der WLTP-Einführung. Verständlicherweise bedienen die Hersteller aber erst die anderen Kanäle bevor sie weitere taktische Zulassungen vornehmen, zumal durch die Welle im Juli und August auch noch einige Fahrzeuge auf den Höfen stehen dürften.
Privatmarkt mit größtem Minus und dennoch besser als erwartet
Mit ‑ 16,1 Prozent hat der Privatmarkt im November 2018 im Vergleich zum Vorjahresmonat am stärksten nachgegeben, ist aber nach Einschätzung von Dataforce inzwischen kaum noch von den WLTP-Problemen betroffen. Ein Widerspruch, der sich bei genauerer Betrachtung wie folgt auflösen lässt: Die vom November 2017 herangezogenen Vergleichswerte waren durch die Diesel-Eintauschprämien der Hersteller stark erhöht. Ohne diesen Sondereffekt kann das Zulassungsniveau nicht mithalten. Vergleicht man die aktuellen Zahlen dagegen – saisonbereinigt – mit den Monaten vor Einführung der Prämien, so ergibt sich ein sehr ähnliches Niveau.
Diesel mit höchsten Marktanteil seit einem Jahr
Durch die breitere Verfügbarkeit von Euro 6d temp Modellen hat sich im November der Anteil der Dieselfahrzeuge wieder leicht erhöht. Bis auf den Fahrzeughandel haben alle Kanäle wieder stärker auf Selbstzünder gesetzt. Auch das schwindende Gewicht des Privatmarkts, der generell mehr Benziner zulässt, verhilft dem Diesel Marktsegment übergreifend zu einem höheren Anteil.
Transportermarkt legt leicht zu
Die kombinierten Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilitys lagen im November 1,2 Prozent über dem Vorjahresmonat. Kumuliert übertrifft das Volumen das bereits sehr gute Vorjahresergebnis um 3,9 Prozent. Wachstumstreiber waren im November der Relevante Flottenmarkt (+ 5,0 %), der Fahrzeugbau (+ 14,9 %) und vor allem die Anmeldungen der Autovermieter (34,8 %). Die privaten Neuzulassungen gaben dagegen ebenso stark nach wie bei den Pkw (‑ 16,2 %).