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Mehr Geld, mehr Ladepunkte, mehr Alternativen

Frankfurt, 26.11.19

Axel Schäfer, Geschäftsführer Bundesverband Fuhrparkmanagement e. V., nimmt Stellung zur „konzertierten Aktion Mobilität“. „Die Ergebnisse des so genannten Autogipfels im Kanzleramt zeigen durchaus in die richtige Richtung“, so sein Resümee.

Vor allem dort, wo man als Staat selbst entscheiden und investieren kann, wie beim Ausbau der Ladeinfrastruktur von rund 21.000 auf 50.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkte bis 2021. Bis 2030 sollen es eine Million sein. Andererseits wolle man auch andere Möglichkeiten im Blick behalten und eine Wasserstoffstrategie ausarbeiten.

Diesen Worten und Bekenntnissen sollten nun auch zügig Taten folgen. Ein ‚weiter so‘ ist undenkbar. Wir brauchen nach wie vor viel zu lange, um eine Mobilitätswende zu schaffen, die dafür sorgt, dass der Energieverbrauch des Verkehrssektors sinkt – ohne Einschränkung der Mobilität.

Auch Alternativen fördern

Gleichzeitig müssen durch eine Verkehrswende Klimaneutralität erreicht und Emissionen gesenkt werden. Die Absicht der Bundesregierung, die Wende im Verkehr einzuleiten, wird daher vom Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) nachdrücklich unterstützt. Das gilt auch für das Ziel, E-Autos zu fördern, massentauglich und günstig zu machen. Die Fokussierung auf Elektromobilität – durchaus als wichtiger Teil der Verkehrswende anerkannt – stand allerdings wieder zu „absolut“ im Mittelpunkt. Die Vorschläge und Entscheidungen des Autogipfels drehten sich bedauerlicherweise wiederum nahezu ausschließlich um elektrische Alternativen. Klimaziele können wir aber nicht alleine mit Kaufprämien für Elektroautos erreichen.

Die Politik kann und muss endlich die Rahmenbedingungen setzen. Vorgaben von CO2-Standards für Fahrzeuge und Kraftstoffe gehören dazu, der Ausbau der Infrastruktur – von Ladesäulen bis zu Erdgastankstellen – ebenso. Die Aufgabe der Politik ist es allerdings nicht, Technologien festzulegen oder Werbung für bestimmte Antriebe zu machen. Zumindest sollte sie es nicht tun, so lange es weitere Alternativen gibt, die aus Umweltgesichtspunkten genauso gut oder besser geeignet sind, Emissionen zu senken.

Die politischen Entscheidungsträger haben vorab aber noch andere Baustellen zu bearbeiten: Eine essenzielle Voraussetzung für den Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland wäre eine wirksame Umsetzung der Energiewende, die Änderung des deutschen Strommix. Damit E-Autos im Vergleich zu anderen Fahrzeugantrieben umweltfreundlicher werden, muss der Strom für die Produktion und den Antrieb langfristig ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammen und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen.

Orientierung an Mobilitätsentscheidern fehlt

Ein weiterer Punkt ist die nach wie vor fehlende, stärkere Hinwendung zu der wichtigen Zielgruppe der gewerblichen Mobilitätsentscheider. Betriebliche Fuhrparks haben eine Schlüsselfunktion bei der Verbreitung neuer Antriebsarten. Wenn die Bedürfnisse von Flotten besser berücksichtigt würden, dann kann diese große und schlagkräftige Kundengruppe wesentlich zum Erfolg beitragen. Sie investieren regelmäßig in neue Fahrzeuge, fördern damit den Austausch älterer gegen neue Technologie. Hier können also alternative Antriebe rasch „sichtbar“ werden. Entscheider in den Unternehmen brauchen transparente und klare Prozesse und so wenig bürokratische Hürden wie möglich: Heute sind zahlreiche rechtliche Rahmenbedingungen nach wie vor ungeklärt.

Zusammenfassend kann man sagen: Die Ergebnisse des Treffens verlangen nun Taten, Entscheidungen müssen auch zügig umgesetzt werden. Elektromobilität sollte dabei als wichtige, aber nicht allein förderungswürdige Technologie eingesetzt werden. Und die Bedürfnisse und das Know-how gewerblicher Fuhrparks sollte berücksichtigt und besser eingebunden werden.

Auch die Fuhrparkbranche rüstet sich

Da die Anforderungen an die betriebliche Mobilität auch vor dem Hintergrund der internationalen Aufgaben immer komplexer werden, empfiehlt der Fuhrparkverband den neuen Zertifikatslehrgang mit dem Abschluss ‚Zertifizierte/r Mobilitätsmanager/in (BVF)‘. Die Weiterbildung ist eine gute Grundlage, denn hier wird eine umfassende Sicht auf betriebliche Mobilität gegeben und die Fähigkeit, Mobilitätsmanagementprojekte fachlich zu leiten. Der nächste Lehrgang startet Anfang Februar 2020. Mehr Infos finden Sie hier.

Foto: © Adobe Stock / Horst Schmidt

Axel Schäfer

Axel Schäfer

Geschäftsführer des Bundesverbandes Fuhrparkmanagement

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

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