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Nachholeffekte stützen Privat- und Flottenmarkt im Juli

Frankfurt, 10.08.20

Dataforce Infografik 5er Split Juli

Bei der Betrachtung der deutschen Pkw-Neuzulassungen nach Marktsegmenten zeigt sich im Juli ein gespaltenes Bild. Zwei Kanäle sind weiterhin im Krisenmodus, die anderen drei erreichten teils überdurchschnittliche Ergebnisse.

 

Drei Kanäle fahren erst einmal aus dem Krisenmodus…

Der Gewinner des Monats war der Privatmarkt. Die Haushalte ließen so viele Neuwagen zu, wie in keinem Juli seit der Abwrackprämie 2009. Das Wachstum zum Vorjahresmonat betrug 7,1 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2020 kletterten die privaten Zulassungen um fast 80 Prozent.

 

Auch der Relevante Flottenmarkt präsentierte sich in guter Form. Zwar wurde das Spitzenergebnis aus dem Juli 2019 knapp um 5,4 Prozent verfehlt, mit 84.675 Neuzulassungen erreichte das Flottengeschäft aber dennoch das zweithöchste Juli-Ergebnis der Dataforce Aufzeichnungen. Auch gegenüber den Zahlen aus dem Juni 2020 kann sich das Ergebnis mit einem Wachstum von 49 Prozent sehen lassen.

 

Das dritte Marktsegment, das im Juli aus dem Krisenmodus fuhr, war der Fahrzeugbau. Die Eigenzulassungen der Hersteller kletterten im Vergleich zum Juni um knapp 60 Prozent und näherten sich so bis auf 5,1 Prozent dem Stand von vor einem Jahr.

 

…zwei stecken noch mittendrin

Im Fahrzeughandel und bei den Autovermietern bleibt die Situation dagegen angespannt. Die Zulassungen konnten sich nicht vom Stand des letzten Monats absetzen und blieben um über 20 Prozent hinter ihren Vergleichswerten vom Juli 2019. Grundsätzlich ist ein Rückgang der taktischen Zulassungen begrüßenswert. In der aktuellen Marktsituation könnten allerdings zusätzliche Händlerzulassungen dazu beitragen, die Auslastung der Werke zu erhöhen und den Rückgang im Gesamtjahr abzufedern.

 

Einschätzung

Der wichtigste Faktor für die weitere Erholung waren wohl Nachholeffekte, da viele Autos in den letzten vier Monaten wegen des Lockdowns verspätet produziert und ausgeliefert wurden und Kaufentscheidungen aufgeschoben wurden. Im Privatmarkt kommt außerdem die Mehrwertsteuersenkung hinzu, die nur in Anspruch genommen werden konnte, wenn das Auto ab dem 1.7. zugelassen wurde. Bei aller berechtigten Freude über die verbesserten Zahlen bleibt daher ein erneuter Rückgang im Herbst wahrscheinlich.

 

Der Wohnmobilboom treibt den Transportermarkt

Der Transportermarkt verzeichnete erstmals seit Beginn der Coronakrise einen Zuwachs zum Vorjahresniveau (+2,0 %). Treiber der Entwicklung waren vor allen die privaten Neuzulassungen (+23,6 %) und hier aller Voraussicht nach der beispiellose Boom bei den Wohnmobilen, der den Fiat Ducato bereits im ersten Halbjahr an die Spitze der privaten Neuzulassungen spülte.

 

Im Relevanten Flottenmarkt normalisierten sich auch die Transporterzulassungen (-0,6 %). In Fahrzeugbau (-19,0 %), Fahrzeughandel (-11,7 %) und Autovermieter (-9,5 %) gelang das noch nicht.

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

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