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Neue Regierung: Anreize für alternative Mobilität setzen!

Frankfurt, 29.11.21

Ampel

Klar – Corona hat die Berichterstattung wieder komplett übernommen. Die „größte Krise der Bundesrepublik Deutschland seit Bestehen“ muss bewältigt werden. Aber dringende Entscheidungen stehen auch für andere Bereiche an. Allen voran der Klimaschutz und die Auswirkungen für die betriebliche Mobilität.

 

Derzeit mutet es an wie ein Flickenteppich aus ein wenig fördern hier, etwas verbieten da. Eine ganzheitliche Sichtweise und die Einbindung von Unternehmen als Speerspitze innovativer Veränderungen der betrieblichen Mobilität – Fehlanzeige. Dabei könnten die Unternehmen Vorreiter sein, die eine Gesellschaft als Ganzes zu guten sowie ökologisch und ökonomisch attraktiven Ergebnissen führt. Statt zu überzeugen und auf eine eigenmotivierte Veränderung zu setzen, sollen jetzt die Preis-Daumenschrauben angezogen werden. So hat das Umweltbundesamt (UBA) drastische Maßnahmen vorgeschlagen, die zur Einhaltung der Klimaschutzziele im Verkehrsbereich umgesetzt werden sollten. Dazu zählen unter anderem die Erhöhung der Spritpreise, die Abschaffung der Pendlerpauschale und eine Pkw-Maut. Außerdem soll sich der CO2-Preis im nächsten Jahr nach Ansicht des UBA verdoppeln – ein Ende der Spritpreiserhöhung wäre dann nicht in Sicht. Der Bundesverband Fuhrparkmanagement e.V. (BVF) sieht das kritisch.

 

Um die Klimaziele zu erreichen sind erstmal angemessene, bezahlbare Mobilitätsmöglichkeiten notwendig, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in ausreichendem Maß verfügbar sind. Es muss darum gehen, Anreize für eine geänderte Mobilität zu schaffen! Da hilft es nicht, das Dieselprivileg ab 2023 abzuschaffen oder das angebliche „Dienstwagenprivileg“ ab 2022 schrittweise abzubauen. Dringend erforderlich ist eine steuerliche Harmonisierung für alternative Mobilitätsmittel. Dazu gehört unter anderem, dass auch die BahnCard 100 steuerlich wie Jobtickets begünstigt werden sollte. Je nach gewählter Mobilitätsart gibt es hier gewaltige Unterschiede, die zu Mehraufwand und damit zu Mehrkosten bei den Unternehmen führen.

 

Preiserhöhungen per se sind nicht die Lösung

Wer einen Markt entwickeln will, der ist schlecht beraten das Kosten-Nutzen-Verhältnis unattraktiv zu machen. Bevor Preiserhöhungen kommen ist zunächst eine Veränderung der Gesamtsituation der Mobilitätsmittel notwendig. Die Bundesregierung sollte beispielsweise offen sein für Alternativen wie synthetische Kraftstoffe. Wenn hinsichtlich der alternativen Mobilitätsformen keine Verbesserung eintritt, können überzogene Preise über kurz oder lang auch nicht die Welt vor der Klimakrise retten. Die veränderte Preisgestaltung macht nur Sinn, wenn Unternehmen auf emissionsfreie Alternativen ausweichen können. Derzeit ist die Auswahl in allen Bereichen der alternativen Mobilitätsformen aber nicht sehr attraktiv. Das Gebot der Stunde ist es, zu motivieren, Anreize zu setzen alternative Mobilitätskonzepte zu entwickeln und nicht durch utopische Preise zu alternativen Mobilitätsformen zu zwingen. Der Fuhrparkverband hilft dabei, wo er nur kann!

 

+++ siehe ausführliche Stellungnahme zu den Vorschlägen der UBA und zur Diskussion über atmende Preisobergrenzen bei Ladestationen auf www.fuhrparkverband.de +++

 

Axel Schäfer

Axel Schäfer
Geschäftsführer des
Bundesverband Fuhrparkmanagement e.V. (BVF)

 

Foto: © Adobe Stock / Of The Village

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