Auch 2022 war für die Fuhrpark- und Mobilitätsbranche kein Aufatmen möglich. Ganz im Gegenteil – durch den Russland-Ukraine-Krieg gab es keine Besserung hinsichtlich der Lieferproblematiken und zusätzlich sind die Preise enorm angestiegen. Besserung ist noch immer nicht in Sicht.
Das gesamte Jahr 2022 stand immer noch im Zeichen von Corona und war gleichzeitig geprägt durch die Energiekrise. Steigende Preise ließen auch die Kosten für Fahrzeuge in die Höhe schießen. Die Lieferengpässe und der Chipmangel besorgten den Rest. Neufahrzeuge wurden nur verzögert produziert und ausgeliefert und sind zum Teil immer noch Mangelware. Negativ wirkte sich das außerdem auf die Elektrifizierung und die notwendige Mobilitätswende aus. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen die so genannte Strompreisbremse hier haben wird. Ein großes Ausmaß ist noch zweifelhaft, haben wir doch vor Kurzem erst gesehen, dass Ladesäulen-Anbieter die Preise ab dem kommenden Jahr ordentlich anziehen wollen. Wussten Sie übrigens, dass Ladesäulenbetreiber eine THG-Rückvergütung von um die 18 Cent pro Kilowattstunde bekommen – auch ein Thema, was wir uns nochmal genauer anschauen wollen. Eins wird deutlich: Seitens der Politik besteht noch erheblicher Handlungsbedarf – und dass in jeder Hinsicht.
Der größte Problempunkt im Hinblick auf die politischen Entscheidungen dürfte in diesem Jahr wohl die Novellierung der Elektroauto-Förderung sein. Ab 2023 soll der Beitrag geringer ausfallen und es ist eine Deckelung vorgesehen. Der einzige positive Aspekt ist der Wegfall der Plugin-Hybrid-Förderung. Zu allem Überfluss sollen aber die Förderungen für Unternehmen wegfallen. Das ist nicht nur ein Unding, sondern wird die Mobilitätswende in erheblichem Maß eindämpfen. Wo zunächst noch Hoffnung bestand, dass man die Unsinnigkeit dieser Maßnahmen noch erkennen wird, herrscht jetzt die Gewissheit, dass dies nicht der Fall ist. Jüngst wurde die novellierte Förderrichtlinie für den Umweltbonus im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt somit offiziell in Kraft. Das bedeutet, ab September 2023 können Unternehmen nicht mehr von der Förderung von Elektroautos profitieren. Was der Verband davon hält, haben wir schon oft genug kundgetan. Man kann nur den Kopf schütteln.
Selbstverständlich war in diesem Jahr aber nicht alles ausschließlich negativ. Auch wenn „Corona“ nicht völlig vorbei ist, gab es erfreuliche Lockerungen. So konnten wieder verstärkt Messen und Events in Präsenz stattfinden. Eine erhebliche Erleichterung für das Netzwerken. Aber wir haben nicht nur begonnen, wieder Präsenzveranstaltungen anzubieten: Mit der ersten Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität haben wir als Verband ein neues, zukunftweisendes Format entwickelt und konnten im September eine erfolgreiche Premiere feiern. Und mit der Umbenennung vom Fuhrparkverband zum Mobilitätsverband haben wir einen wichtigen Schritt für unsere Neupositionierung getan. Diese spiegelte sich auch in der Konferenz wider. Nur auf Fuhrparks zu schauen, trifft es nicht. Die gesamte betriebliche Mobilität muss in den Blick genommen werden, um ein Unternehmen langfristig erfolgreich auszurichten und die Mobilitätswende voranzubringen. Für 2023 möchten wir, dass sich das in den Köpfen der Unternehmer:innen verankert.
Im Jahr 2023 haben wir viel vor – unter anderem ein eigenes Online-Magazin „Unternehmen mobil“. Wir freuen uns auf den Austausch, Ihr Feedback und gemeinsame Aktivitäten. Kommen Sie gut rüber!
Ihr Mobilitätsverband