- Der deutsche Pkw-Markt folgt im März mit -17,5 % dem europaweiten Abwärtstrend. Am stärksten betroffen sind die taktischen Verkaufskanäle.
- BEVs stemmen sich dem Trend entgegen und legen in Flotten stark zu.
- Auch der Transportermarkt gibt deutlich nach, das Vermietgeschäft bildet hier die positive Ausnahme.
Pkw-Gesamtmarkt mit schwächerem Wachstum als im Januar
Der deutsche Pkw-Markt hat sich im März 2022 in den europaweiten Abwärtstrend eingereiht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Neuzulassungen um 17,5 Prozent zurückgegangen. Mit absolut 241.330 Einheiten war es nach März 2020 das zweitschlechteste Ergebnis der letzten 20 Jahre für diesen Monat.
Der Hauptgrund für das schwache Abschneiden ist der anhaltende Mangel an Vorprodukten, der durch die russische Invasion der Ukraine noch verschärft wurde. Je zulassungsstärker ein Monat normalerweise ist, desto stärker wirken sich die Engpässe aus. Somit war der März als üblicherweise stärkster Monat im Jahr ganz besonders betroffen.
Die Entwicklung nach Verkaufskanälen zeigt die Angebotsknappheit
Mit dem knappen Angebot bedienen die Hersteller zuerst die tatsächliche Marktnachfrage. Für taktische Zulassungen stehen immer weniger Fahrzeuge zur Verfügung. Somit schlugen sich der Relevante Flottenmarkt (-8,3 %) und der Privatmarkt (-10,0 %) besser als der Gesamtmarkt.
Im Gegensatz dazu brachen die Eigenzulassungen von Fahrzeugbau (-30,8 %) und Fahrzeughandel (-27,3 %) regelrecht ein. Noch stärker traf es im Pkw Bereich die Autovermieter (-39,1 %), sodass Mietwagen auch in den kommenden Monaten knapp bleiben werden.
BEVs haben weiter Priorität
Auch im März ging die Elektrifizierung des deutschen Pkw Markts weiter. Etwas mehr als ein Viertel (25,6 %) der Neuzulassungen entfielen auf Steckerfahrzeuge (BEV + PHEVs), knapp die Hälfte (48,2 %) auf Benziner und Benzinhybride sowie gut ein Viertel (25,4 %) auf Diesel und Dieselhybride.
BEVs waren die einzige Antriebsart, die im Vergleich zu 2021 zulegen konnte (+ 14,5%). Gefragt waren insbesondere Tesla (+117 %) und Polestar (+175 %). Im Relevanten Flottenmarkt (+23,2 %) und im Privatmarkt (+17,6 %) war das BEV Wachstum noch stärker. Fahrzeugbau und -handel ließen jedoch 11,6 Prozent weniger Stromer zu als im März 2021. Somit gehen die Marktanteile nach Kanälen immer weiter auseinander.
Im Transportermarkt setzen sich die Autovermieter ab
Der Transportermarkt musste im März 2022 noch größere Einbußen hinnehmen als der Pkw-Markt. Die Zulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities gaben um 20,2 Prozent nach. Diesem Trend konnten sich nur die Transporterzulassungen der Autovermieter entgegenstemmen. Hier gab es ein Wachstum von 5,6 Prozent.