Durch die in den vergangenen Jahren abrupt gestiegenen Energiepreise wurden Kraftstoffkosten in Fuhrparks zu einem noch größeren Kostenpunkt. Umso wichtiger ist es also für Fuhrparkverantwortliche ganz genau im Auge zu behalten, wie in Ihrem Unternehmen getankt und geladen wird und für welche Tank- oder Ladedienste sie sich entscheiden.
Knapp drei Viertel der Fuhrparks in Deutschland nutzen Tankkarten. Ladekarten sind in etwa bei der Hälfte der Fuhrparks in Gebrauch, die auch Elektrofahrzeuge haben, die sie damit laden könnten. Fuhrparks ohne Ladekarte kommen zu großen Teilen mit Ladesäulen aus, die am Unternehmensstandort aufgestellt sind, denn dieser Ladestrom ist meist auch günstiger als der an öffentlichen Säulen. Immerhin hat bereits ein Drittel der Fuhrparks in Deutschland Lademöglichkeiten an ihrem Unternehmensstandort geschaffen.
Mit den neuen gesetzlichen Auflagen wie dem Verbrenner-Aus 2035 ist der Umstieg auf E-Fahrzeuge unausweichlich. Auch wenn die Reichweiten der E-Fahrzeuge durch Innovation stetig wachsen, bleibt die zu geringe Reichweite für die meisten Fuhrparkverantwortlichen trotzdem der größte Vorbehalt gegenüber einer Flottenelektrifizierung. Wie also trotz der Reichweite den weit entfernten Kunden, die Messe, den Zweitstandort etc. mit dem Elektrofahrzeug erreichen? Mehr Möglichkeiten zum öffentlichen Laden müssen her!
Aber welcher Anbieter ist der richtige? Wer bietet die günstigsten Konditionen? Die besten Steuerungsmöglichkeiten? Die breiteste Abdeckung? Für die Auswahl einer Tank- oder Ladekarte braucht es ein gutes Gesamtpaket dieser Komponenten. Bisher haben es die Anbieter den Fuhrparkmanagern sicher alles andere als leicht gemacht. Etwa die Hälfte der Fuhrparks, die Tank- oder Ladekarten nutzen, kommen nicht ohne eine zweite Tank- oder Ladekarte im Unternehmen aus. Der Hauptgrund ist eine breitere Abdeckung von Tankstellen oder Ladepunkten.
Fuhrparkverantwortliche sind unzufriedener mit Ihren Ladekartenanbietern
Wir haben Fuhrparkverantwortliche ihre eigenen Anbieter für Tank- und Ladekarten in verschiedenen Kategorien bewerten lassen. Das Ergebnis ist klar. Die Ladekarten hinken den Tankkarten in jeder einzelnen Kategorie hinterher: Preis-Leistungs-Verhältnis, Netzabdeckung, Kundenservice, Abrechnung und Reporting. Eine klare Aufforderung, gerade an Ladekartenanbieter, ihre Dienste zu verbessern!
Anbieter scheinen bereits bemüht, zumindest was die Preise angehen, mehr Klarheit zu schaffen, da immer mehr Anbieter feste anstatt variierende Stromtarife für alle abgedeckten Ladepunkte in Ihren Ladediensten anbieten. Fast 80% der Fuhrparkverantwortlichen begrüßen ein solches Festpreismodell.
Unabhängig von Tank- und Ladekarten soll auch die neue Ladesäulenverordnung bei diesem Punkt Abhilfe schaffen. Neue Ladesäulen sollen ab Mitte 2024 die Möglichkeit von einheitlichem bargeldlosem Zahlen anbieten, vor allem also via EC- oder Kreditkarte. Trotz der medialen Kritik an dieser Verordnung finden fast 90% der Fuhrparkverantwortlichen die geplante Vereinheitlichung sinnvoll.
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