Bereits heute ähneln Fahrzeuge wandelnden Computern, ausgerüstet mit digitalen Steuergeräten, die ständig Daten erfassen. Die Herausforderung ist, die Datenmengen sinnstiftend auszulesen und auszuwerten – mit Telematik. Die Erwartungen an das Potenzial sind groß: Höhere Wirtschaftlichkeit beispielsweise durch Analyse des Reifendrucks oder des Kraftstoffverbrauchs, effizientere Tourenplanung, elektronisches Fahrtenbuch, neue Fahrer- und Fuhrparkservices oder verbesserte Sicherheit beim Fahren.
In Deutschland ist die Nachfrage dennoch verhalten. Dataforce hat in seiner jüngsten Analyse „Telematik 2018“ den aktuellen Stand in Fuhrparks analysiert. Erstes Ergebnis: 19 Prozent der befragten Fuhrparks setzen Fuhrparkmanagementsoftware ein. Dabei sind es mit 60 Prozent vor allem die Lkw-dominierten Flotten, für die diese Technik selbstverständlich geworden ist. Wer überwiegend Pkw im Fuhrpark einsetzt, nutzt nur zu 10 Prozent entsprechende Software.
Angst vor dem „gläsernen Fahrer“
Der zögerliche Einsatz ist sicherlich auch der Frage um Datensicherheit und Datenschutz geschuldet. So haben auch Fahrer wie Betriebsrat bei privat genutzten Dienstwagen Vorbehalte bezüglich der Datenspeicherung – die neue DSGVO soll für Transparenz sorgen – der Umgang damit muss noch gelernt werden.
Je größer die Flotte, umso selbstverständlicher der Telematik-Einsatz
Dataforce hat 23.857 Flotten mit insgesamt 489.458 Fahrzeugen ausgewertet. Deutlich wird, dass der Einsatz von Fuhrparkmanagementsoftware mit steigender Flottengröße zunimmt. Zu den Top 5 der Anwendungen gehören für Telematiknutzer digitale Tachographen (69 Prozent) sowie GPS-Ortung (63 Prozent). Mit Abstand folgen Lösungen zum Kraftstoff- und CO2-Verbrauch (40 Prozent), zur Routenoptimierung (36 Prozent) und zu Fahrstildaten (35 Prozent).
Lesen Sie dazu hier das Interview mit dem Dataforce-Experten Christian Spahn.