- Mit 180.264 Neuzulassungen lag der deutsche Pkw-Markt im April 2022 weit unter dem Vorkrisenniveau von 300.000 Neuzulassungen.
- Alle Marktsegmente waren ähnlich stark betroffen und erstmals seit April 2020 gingen auch die Elektrozulassungen zurück.
- Die Autovermieter ließen dagegen 72 Prozent mehr BEVs zu.
- Der Transportermarkt verlor mit 27,7 Prozent noch stärker als das Pkw-Segment.
Deutlicher Gesamtmarkteinbruch zieht sich durch alle Verkaufskanäle
Im April 2022 fiel der deutsche Pkw-Markt auf 180.264 Neuzulassungen, das waren 21,5 Prozent weniger als im April 2021. Dabei fielen die Zahlen coronabedingt schon im Vorjahresmonat schwach aus. Normal wären für den April rund 300.000 Neuzulassungen.
Die Rückgänge zogen sich quer durch alle Verkaufskanäle. Der Privatmarkt verlor 17,9 Prozent, der Relevante Flottenmarkt 23,1 Prozent und die sonstigen gewerblichen Kanäle insgesamt 23,6 Prozent. Das etwas bessere Abschneiden des Privatmarkts liegt dabei vor allem an den schwächeren Vergleichswerten und weniger an der Priorisierung dieses Absatzkanals.
Hauptverantwortlich für die negative Entwicklung sind die massiven Produktionsausfälle in den vergangenen Wochen. Insbesondere deutsche Hersteller mussten ihre Bänder anhalten, weil Kabelbäume aus der Ukraine fehlten. Inzwischen ist die Produktion wieder angelaufen, sodass die kommenden Monate wohl besser ausfallen werden. Allerdings bleiben die Lieferketten angespannt und die Versorgung mit Halbleitern bleibt ein Flaschenhals.
Autovermieter setzen auf Elektro
Alle Antriebsarten mussten im abgelaufenen Monat Federn lassen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. BEVs verloren „nur“ 6,9 Prozent, Gasantriebe dagegen 34,7 Prozent. Mit -21,4 Prozent lagen die Benziner (inkl. Benzinhybride) auf dem Niveau der Gesamtmarktentwicklung, Plug-In Hybride (PHEVs) schnitten mit -19,6 Prozent leicht besser ab. Diesel (inkl. Dieselhybride) verloren hingegen mit -27,6 Prozent überproportional.
Bei der Entwicklung der Kraftstoffarten unterscheidet sich der Kanal der Autovermieter deutlich von der Gesamtmarktentwicklung. Benziner brachen hier um 41,5 Prozent ein, Diesel verloren jedoch nur 5,1 Prozent. Gleichzeitig schafften die Autovermieter mehr als doppelt so viele PHEVs (+125,8 %) und 71,9 Prozent mehr BEVs an als im Vorjahresmonat.