- Ab 2024 wird Deutschland die staatliche Kaufprämie für Elektroautos (BEVs) vollständig streichen. Dabei zeigt der Vergleich zu Frankreich, Italien und Spanien, wie wirksam eine verlässliche Förderung den Hochlauf der E-Mobilität unterstützt.
- Während im Rest Europas die Elektrifizierung voranschreitet, wird das BEV-Volumen in Deutschland nächstes Jahr erstmals schrumpfen.
Deutschland schafft den Umweltbonus ab, Frankreich, Italien und Spanien fördern den Hochlauf der Elektromobilität weiter
Kaufprämien für Elektroautos haben eine Schlüsselfunktion für den Hochlauf der Elektromobilität. Das gilt insbesondere für den Privatmarkt, wo der Anschaffungspreis zentral für die Kaufentscheidung ist.
Daher haben im Jahr 2023 auch die meisten europäischen Länder Budgets bereitgestellt. Schauen wir einmal auf die sogenannten Big-5, also die fünf größten Länder: Frankreich zahlt eine Kaufprämie von 5.000 Euro, die bei Anträgen ab 15. Dezember 2023 an eine CO2-arme Fahrzeugproduktion gekoppelt ist, ansonsten aber weiterläuft. In Italien beträgt der staatliche Anteil 2023 und 2024 3.000 Euro. In Spanien läuft die Kaufprämie von 4.500 Euro mindestens bis Juli 2024. Zudem winkt eine Steuergutschrift von bis zu 3.000 Euro. Die Fördergelder werden auch dadurch finanziert, dass Käuferinnen und Käufer, die sich für Autos mit besonders hohen Emissionen entscheiden, bei der Erstzulassung einen sogenannten ökologischen Malus bezahlen müssen.
In Deutschland wurde die Förderung Anfang 2023 gekürzt und wird wohl 2024 ganz auslaufen. Das vergleichsweise geringe Budget von 800 Millionen Euro hätte sich sicherlich ähnlich gegenfinanzieren lassen.
Was in der Aufzählung noch fehlt, ist das Vereinigte Königreich (UK), denn hier wurde der Plug-In Car Grant für BEVs bereits 2022 gestrichen.
BEV-Kaufprämien für Privatpersonen
2023 | 2024 | |
Deutschland | 4.500 Euro | 0 |
Frankreich | 5.000 Euro | 5.000 Euro |
Italien | 3.000 Euro | 3.000 Euro |
Spanien | 4.500 Euro | 4.500 Euro |
UK | 0 | 0 |
Ohne die Kaufprämie schrumpft die private BEV-Nachfrage
Welche Folgen die fehlende Förderung in UK und die gekürzte Förderung in Deutschland haben, lässt sich an der Entwicklung der privaten Neuzulassungszahlen ablesen. Für 11 Monate sind die Daten schon vorhanden, den Dezember 2023 hat Dataforce für einen vollen Jahresvergleich prognostiziert.
In den drei Ländern, in denen die Förderung 2023 unverändert weiterlief, sind die privaten BEV-Zulassungen deutlich gestiegen. In Deutschland, wo die Förderung gekürzt wurde, werden Privatpersonen in diesem Jahr 5 Prozent weniger BEV zulassen als 2022 und in UK schrumpft der private BEV-Markt sogar um 17 Prozent.