Plug-In Hybrid-Modelle sind seit der Abschaffung der Kaufprämien in Deutschland unter Druck. Per Januar bis August 2023 haben die Neuzulassungen insgesamt um 42 Prozent nachgegeben, im Privatmarkt sogar um 63 Prozent. Jedoch könnte sich der Markt theoretisch wieder stabilisieren, wenn der initiale Schock durch den Wegfall der Förderung nachlässt. Immerhin werden PHEVs von der Bundesregierung als „marktgängig“ eingestuft. Dass dies nicht sehr wahrscheinlich ist, und welche Autos die ehemaligen PHEV-Fahrer*innen nun gekauft haben, zeigt die Private Loyalty Analyse von Dataforce.
Ehemalige Käuferinnen und Käufer wandern in Scharen ab
Generell geht die Loyalität zur Antriebsart Plug-In steil nach unten. In den Jahren 2020 und 2021 haben noch jeweils knapp über 40 Prozent der ehemaligen PHEV-Halterinnen und -Halter bei einem Neuwagen wieder die gleiche Antriebsart gewählt. Im letzten Jahr bröckelte die Loyalität bereits, aber die Werte für 2023 sind geradezu katastrophal. Lediglich 15 Prozent der ehemaligen PHEV-Käufer*Innen bleiben bei der Antriebsart. Zum Vergleich: Bei vollelektrischen Autos liegt die Loyalität bei 77 Prozent! Das zeigt, dass sich das Konzept PHEV in der Praxis nicht bewährt hat, und die ehemaligen PHEV-Fahrenden nach Alternativen suchen.
Die neue Kraftstoffart im Detail
44 Prozent der bisherigen PHEV-Käufer, die die Antriebsart wechseln, machen den nächsten Schritt und entscheiden sich für ein vollelektrisches Modell. Anderseits gehen 54 zurück auf einen Benziner oder Diesel.
Die Modellfavoriten der ehemaligen PHEV-Fahrer*Innen
Die meisten ehemaligen Plug-In Kundinnen und Kunden entscheiden sich bei ihrem Neuwagen für ein Tesla Model Y, gefolgt von einem Cupra Formentor Benziner und einem Mercedes EQA. Auch ein VW Golf T-Roc und ein Mini stehen auf der Einkaufsliste weit oben.
Zusätzlich zu den Kraftstoffwechselbeziehungen ist es sinnig sich die Wechselbeziehung von den Marken und Modellen der jeweiligen Kraftstoffe genauer anzusehen.
Der stärkste Eroberer von PHEV-Fahrzeugen bei Benzinern war die Mercedes C-Klasse, welche mit ca.7 Prozent führt. Der Fiat Ducato führt das Rennen bei den Dieselfahrzeugen und macht ca.11 Prozent der Reihe aus. Bei der Elektroeroberung gibt es eine interessante Beobachtung. Dort ist das Tesla Model Y mit 8 Prozent an der Spitze doch dicht dahinter direkt das Tesla Model 3 mit ca.7 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet diese Wechselbeziehung, dass PHEV-Halter, die sich für ein Elektrofahrzeug entscheiden unabhängig von Marke und Model, sich letztlich zu ca.15 Prozent für einen Tesla entschieden haben.
Fazit
Mit Blick auf den Privatmarkt lässt sich schnell rauslesen, dass sich die PHEV-Fahrzeuge Akzeptanz im Privatmarkt einhergehend mit der Loyalität verloren haben. Mit der steigenden Elektrifizierung auf den deutschen Straßen entscheiden sich immer mehr Menschen zu einer reinen Elektroalternative.
Diese Beobachtung haben auch die die Automobilhersteller feststellen müssen. So sind beispielweise ab 2025 keine PHEV-Fahrzeuge mehr zum release angekündigt.