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Lieferengpässe: Warum Hersteller trotzdem profitieren

Frankfurt, 27.05.22

Lieferengpässe

Das Wort „Lieferengpässe“ ist mittlerweile an der Tagesordnung. Seit über zwei Jahren begegnet uns dieser Begriff immer wieder, wenn auch manchmal getarnt als Pandemie oder Halbleitermangel. Denn im Grunde ist das, was wir heute als Lieferengpässe bezeichnen, eine lange Kette von ungünstigen Ereignissen. Hinzu kommt, dass diese Engpässe bei Weitem nicht mehr nur die Automobilindustrie betreffen. Auch Arznei- und Lebensmittel sind vielerorts betroffen. Was bei der Fahrzeugproduktion und -lieferung jedoch überrascht, ist vor Allem die Dauer und Stärke der Beeinflussung.

Marktdaten weiter rückläufig

Nach aktuell einigen Monaten rückläufiger Marktzahlen ist es nicht allzu verwunderlich, dass das eigene Gemüt auch etwas betrübt ist. Wir waren durch unsere regelmäßigen Analysen der Zulassungszahlen zunächst wieder positiver gestimmt. Nach zwei Jahren Corona wurde es trotz Halbleiterkrise wieder besser – zumindest kurz. Die aktuellen Neuzulassungen liegen jedoch derzeit 20% unter den Vorjahreswerten. Wir reden mittlerweile von rund 180.000 neu zugelassenen Pkw, „normal“ wären für den April etwa 300.000, wenn wir uns das Vorkrisenniveau anschauen. Für den Flottenmarkt sind die Werte von 72.000 auf 55.000 Zulassungen im Vergleich zum April 2021 gesunken. In der globalisierten Lieferkette wird jedes einzige Fahrzeugteil zum potenziellen Engpassfaktor (zum Beispiel Kabelbäume aus der Ukranine).

Deutsche Hersteller mit Rekordgewinnen

Nun sollte man denken, dass nach den fallenden Zahlen alles schlecht läuft und insbesondere die deutschen Hersteller langsam aber sicher auch anfangen sich Sorgen zu machen? Wenn man sich jedoch die Ergebnisse von VW, BMW und Mercedes anschaut, stellt sich die Realität anders dar. Volkswagen hat laut eigenen Angaben das Ergebnis in 2021 fast verdoppelt auf ~20 Mrd. €, obwohl insgesamt 423.000 Neuwagen weniger abgesetzt wurden. Die BMW Group hat mit ~2,2 Mio Neuwagen weltweit einen neuen Absatzrekord aufgestellt und den Gewinn auf 16,1 Mrd. € verdreifacht. Mercedes rundet die Top 3 ab – die Schwaben haben zwar global 5% weniger Neuwagen umgesetzt, konnten den Gewinn aber trotzdem auf 14,2 Mrd. € verdreifachen.

Elektrofahrzeuge von Ausfällen nahezu unberührt

Warum profitieren die OEMs von diesen Multiplen Krisen: Knappheit erzeugt weniger Druck auf die Marge, Preise sind eher hoch, Produktionsengpässe verringern Überkapazitäten. Die Anzahl der Tageszulassungen hat ein Rekordtief erreicht, gleichzeitig senken temporäre Arbeitszeitverkürzungen die Kosten weiter. Zudem trifft die Halbleiterkrise weniger die neuen Elektromodelle und sorgt dafür, dass die Quote der alternativen Antriebe überproportional steigt und das bei Fahrzeugen, die im Listenpreis deutlich über denen mit konventionellem Antrieb liegen. Damit werden auch für die Hersteller unerwartet gleich mehrere Ziele erreicht.

Es bleibt weiter angespannt

Eine Sache ist hinsichtlich dieser Krise(n) aber sicher: sie werden noch eine ganze Weile andauern. Der weltgrößte Chip-Hersteller Intel gab lt. Tagesschau an, dass sich die Halbleiter-Knappheit noch bis in das Jahr 2023 ziehen wird. Bosch hat zwar angekündigt, die Chip Produktion bis 2025 zu erweitern und investiert dabei rund 250 Mio. €, aber neben Chips und Kabelbäumen ist auch russisches Nickel unter den Mangelwaren. Hier ist der andauernde Konflikt im Osten maßgebend – und das ist überhaupt nicht absehbar. Tesla und Toyota setzen vermehrt auf Eigenfertigungen aber auch im Beispiel Tesla spielt die unsichere Lage in China auch eine Rolle. Immer wieder werden Fertigungen stillgelegt und harte Lockdowns angekündigt.

Alternativen müssen her

Für die Fuhrparkleiter heißt es deshalb wohl: kreativ werden. Hier hat jeder seine ganz eigenen Herausforderungen. Einige Fuhrparkverantwortliche tauschen Fahrzeuge häufiger, andere beschaffen große Menge, wiederum andere betreiben Funktionsfahrzeuge – die Liste ist lang. Wir haben zu diesem „Hot Topic“ einen Fuhrparkverantwortlichen und somit einen Experten aus Ihren Reihen dafür gewinnen können, seine Erfahrungen mit uns zu teilen. Michael Pohl ist verantwortlich für den Firmenfuhrpark von Microsoft Deutschland und hat uns einige spannende Einblicke in den Umgang mit den Lieferengpässen gewährt. Uns hat dabei besonders gefreut, dass das offene Gespräch ein wertvoller Input für Fuhrparkverantwortliche mit den gleichen aktuellen Herausforderungen ist. Hier geht’s zum Interview.

Foto: © Adobe Stock / vadimalekcandr

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