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Schaffen chinesische (Elektro-)Autos den Sprung in die Flotte?

Frankfurt, 28.10.24

Fuhrpark-News chinesische Autos Flotte

Chinesische Fahrzeughersteller drängen zunehmend auf den Markt und gewinnen an Bedeutung. Doch mit dem Markteintritt kommen auch Herausforderungen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuellen chinesischen Fahrzeuge auf dem deutschen Markt, die Herausforderungen bei ihrer Anschaffung und die Rolle der Zölle im internationalen Wettbewerb.

Marktüberblick

Schauen wir mal auf den Status Quo: Welche chinesischen Fahrzeuge sind aktuell im deutschen Markt verfügbar? Die mit Abstand größte Marke ist MG mit fast 17.000 Neuzulassungen zwischen Januar und September 2024. MG gehört dabei zum Shanghai Automotive Konzern (SAIC), der unter der Marke Maxus (1.900 Neuzulassungen) ebenfalls leichte Nutzfahrzeuge betreibt.

Mit weitem Abstand folgen Great Wall Motors (2.200 Einheiten), die ihre Marken Ora und Wey inzwischen als GWM gebündelt haben. Noch dahinter, aber stark wachsend ist BYD (1.800 Neuzulassungen), die mit eigener, innovativer Akkufertigung in China Fahrzeuge mit alltagstauglichen Reichweiten zu umgerechnet ab 10.000 Euro anbieten. Ein weiteres chinesisches Mitglied im 1.000-er Club ist DFSK/Sokon, die sich ebenfalls auf den Transportermarkt konzentrieren. Mehr zum Ranking der chinesischen Marken im Gesamtmarkt finden Sie in unserer Infografik.

Weitere chinesische Marken haben sich bei ihrem Markteintritt nach Europa zuerst auf die Elektro-Vorreiterländer konzentriert und sind vor allem in Skandinavien und den Niederlanden aktiv. Doch natürlich kommt man in Europa am deutschen Markt mittelfristig nicht vorbei, und so sind mittlerweile auch die auf den Premiummarkt zielenden Hersteller Nio und Xpeng gestartet, Auslieferungen von Zeekr, einer Konzernschwester von Volvo und Polestar, stehen bevor. Eher an preissensible Kunden richtet sich hingegen Omoda, die in Spanien MG und Dacia ordentlich Konkurrenz machen.

Herausforderungen

Größte Hürde bei der Anschaffung chinesischer Marken ist sicherlich das Thema Service- und Händlernetzwerk. Für ein Fahrzeug im Businesseinsatz muss es schnell und ortsnah weitergehen, idealerweise mit einer lokalen Ansprechperson. Andererseits versprechen sich viele Fuhrparkverantwortliche günstigere Preise und technische Innovationen von den Fernöstlichen Anbietern.

Welche Rolle spielen die Zölle

Als Reaktion auf den gestiegenen Wettbewerbsdruck hat die EU inzwischen Zölle auf den Import chinesischer Elektromodelle verhängt. Doch ob die Anbieter damit aus dem Markt gehalten oder zu einer europäischen Produktion gedrängt werden können, bleibt fraglich. Das fängt schon damit an, dass in China ein intensiver Wettbewerb die Preise und Kosten drückt. Ein Hersteller, der ein Fahrzeug in China zu umgerechnet 15.000 Euro profitabel verkauft und in Europa für ein ähnliches Modell 35.000 Euro verlangen kann, wird trotz Zöllen noch Geld verdienen. Für die Elektroauto-Produktion in China sprechen nicht nur geringere Lohn- und Energiekosten, sondern auch ein gut aufgestelltes Cluster an Batterieherstellern und weiteren Zulieferern. Wo im Elektrobereich die Musik spielt, zeigt der Vergleich des Marktvolumens. Per Januar-Juli 2024 wurden in Europa 1,1 Millionen BEVs zugelassen, in China waren es im gleichen Zeitraum mit 3,5 Millionen Stück mehr als dreimal so viele, auch weil BEVs dort bei der Nummernschildvergabe bevorzugt und flächendeckend durch eine Abwrackprämie gefördert werden.

Foto: © Adobe Stock / Suriyo

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