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Sechs Gründe, warum 2023 in Deutschland mehr Elektroautos zugelassen werden

Frankfurt, 12.12.22

Dataforce PM EV Prognose

Hohe Strompreise und weniger Kaufanreize machen die Elektromobilität im nächsten Jahr unattraktiver. Dennoch gibt es aus Sicht der Frankfurter Marktforscher von Dataforce gute Gründe, warum der BEV Markt auch 2023 wachsen wird.

Gekürzter Umweltbonus ist keine Trendumkehr

Eine viel zitierte Prognose des CAR Instituts von Professor Dudenhöffer erwartet 2023 einen starken Einbruch bei der Elektromobilität bis hin zu einer Halbierung der Zulassungszahlen. Sicher, die Kürzungen werden die Nachfrage dämpfen, und verschieben Volumen von 2023 auf 2022. Die Auswirkungen hat Dataforce Ende September genauer analysiert. Besonders Plug-In Hybride haben es ohne Förderung deutlich schwerer und der BEV-Bestand wächst nicht schnell genug, um die CO2-Emissionen im Verkehr ausreichend zu reduzieren. Doch bei den Neuzulassungen mit batterie-elektrischen Antrieben gibt es immer noch gute Gründe für einen weiterhin wachsenden Markt.


1. Verbesserte Lieferbarkeit

Die 2022er Zahlen zeigen nur, wie viel die Hersteller tatsächlich liefern konnten. Die Nachfrage wäre deutlich höher gewesen. Zu den Auswirkungen des Halbleitermangels kamen im ersten Halbjahr noch massive Produktionsausfälle durch den Mangel an Kabelbäumen hinzu. Gerade deutsche Hersteller waren stark betroffen, weil sie diese mehrheitlich aus der Ukraine bezogen haben. Für 2023 wird erwartet, dass global 20 Prozent mehr Halbleiter an die Autoindustrie geliefert werden. Die Probleme bei Vorprodukten aus der Ukraine sind größtenteils gelöst und die Änderung der Null-Covid-Politik in China wird für Entspannung in den Lieferketten sorgen.


2. Volle Auftragsbücher

Gerade bei Elektroautos bleiben die Lieferzeiten lang. Teilweise berichten die Hersteller davon, dass die vorhandenen Bestellungen die Produktion bis hin den Herbst 2023 hinein auslasten werden. Wenn es zu einer verringerten Nachfrage kommt, wird diese sich also nur sehr verzögert auswirken.


3. Die Förderung geht weiter

Neben dem Umweltbonus gibt es weitere wichtige Bausteine für die Elektroauto-Förderung. Sehr wichtig ist die reduzierte Dienstwagensteuer, die auch für PHEVs weiterläuft. Über die Haltedauer eines E-Fahrzeugs macht auch die reduzierte Kfz-Steuer einen Unterschied. Einen weiteren finanziellen Anreiz bietet die THG-Quote.


4. Auch bei gestiegenen Stromkosten ist ein Elektroauto im Unterhalt noch günstiger

Die Auswirkungen der gestiegenen Strompreise hat Dataforce in einer Beispielrechnung ebenfalls schon genauer untersucht. 2023 wird der Preisvorteil von BEVs bei den Energiekosten schrumpfen, elektrisch ist man aber weiterhin günstiger unterwegs. Perspektivisch – ein Auto kauft man ja nicht nur für ein Jahr – werden sich die Strompreise vorrausichtlich besser entwickeln als die Benzinpreise. Hinzu kommt, dass 60 bis 80 Prozent des Stroms nicht an teuren Ladesäulen, sondern zu Hause oder im Betrieb geladen wird, wo die Kilowattstunde nur etwa die Hälfte kostet.


5. Neuheiten setzen Kaufimpulse

Die Anzahl der Modellneuheiten zieht im nächsten Jahr nochmal deutlich an. 2021 und 2022 zählte Dataforce jeweils 31 Neuerscheinungen. Für 2023 werden mit 72 mehr als doppelt so viele neue BEVs erwartet. Dagegen kommen nur 34 neue Verbrenner-Modelle auf den Markt. Wer die neueste Technik haben möchte, wird sich immer öfter für einen BEV entscheiden müssen.


6. Akzeptanz für BEVs steigt

Umfragen zeigen, dass immer mehr Käufer ein Elektroauto in Betracht ziehen. Reichweitenangst und andere Hürden spielen zwar weiter eine Rolle, werden aber Jahr für Jahr kleiner. Indem die Auswirkungen des Klimawandels sichtbarer werden, steigt auch das Umweltbewusstsein und die Wechselbereitschaft. Auch der technische Fortschritt bei BEVs spielt eine Rolle.

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

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