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Weniger Zulassungen seit Corona, doch der Anteil an Elektroautos steigt

Frankfurt, 07.07.20

Infografik Entwicklung Antriebsarten

Mit einem Anteil von 4,3 Prozent bei den Neuzulassungen seit Anfang März konnten sich Elektrofahrzeuge trotz des coronabedingten Rückgangs an Gesamtzulassungen von 65,3 Prozent in den EU5 Märkten durchsetzen. Dies entspricht einem Zuwachs von 27,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dataforce erwartet einen weiteren Anstieg des Marktanteils an Elektrofahrzeugen, angetrieben durch staatliche Fördermaßnahmen in allen Ländern.

 

Mehr umweltfreundliche Antriebe, weniger Verbrenner und Diesel

Corona hat ein großes Loch im Automobilmarkt hinterlassen. 65,3 Prozent weniger Neuwagenzulassungen seit März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allem die fossilen Antriebe mussten hierbei die größten Einbußen verzeichnen. 67,1 Prozent weniger Benziner und 67,9 Prozent weniger Diesel wurden seit Beginn der Pandemie zugelassen.

Doch auch in der aktuell schwierigen Situation gibt es Gewinner. Bereits im Mai wurden schon wieder mehr rein elektrische Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahresmonat: 14.335 neue Elektroautos – ein Zuwachs von 23,2 Prozent. Somit betrug der Anteil an Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen von März bis Mai 4,3 Prozent – ein Anstieg von 3,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

 

Höhere Umweltboni in den EU5 Ländern

Als Grund für die steigende Nachfrage an Elektroautos können unter anderem erhöhte und neu eingeführte Bezuschussungen vom Staat genannt werden. In UK wurden zum 12.03.2020 weitere 532 Millionen Britische Pfund im Zuge des Electric Car Grant zur Bezuschussung von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionen freigegeben (£3.000 beim Kauf eines EV) und das zum 1. Januar 2020 reformierte Bonus-Malus-System in Frankreich sieht sogar 6.000 € Bonus beim Kauf eines EV vor.

 

Auch für Deutschland ist eine Erhöhung der Umweltprämie geplant. Bis zu 9.000 € können hier ab Juli beim Kauf eines Elektrofahrzeugs durch die sogenannte Innovationsprämie eingespart werden. Hier hatte die Steuersenkung zum Anfang des Jahres von 0,5 Prozent auf 0,25 Prozent des Listenpreises für Elektrofahrzeuge als Firmenwagen noch keinen großen Effekt erzielt. Gerade einmal 13,2 Prozent mehr EVs wurden seit Beginn des Jahres als Firmenwagen zugelassen. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass der Steuervorteil nur für Fahrzeuge ohne CO2-Ausstoß gilt und daher die für Flotten beliebten Hybride nicht betrifft.

 

Doch welchen Einfluss haben Umweltprämien tatsächlich auf den Fueltype-Mix? Ein Blick in die Vergangenheit kann Aufschluss über die tatsächliche Wirkung staatlicher Boni geben.

 

Umweltzuschüsse haben einen positiven Effekt

Der im Juni 2016 in Deutschland eingeführte Umweltbonus, der den Kauf eines Elektrofahrzeugs mit bis zu 4.000 Euro bezuschusste, führte im darauffolgenden Jahr in dem Segment zu einem Zuwachs von 30,8 Prozent. Im selben Zeitraum stiegen die Zulassungen von Elektrofahrzeugen in den anderen vier Ländern nur um durchschnittlich 12,4 Prozent.

 

Auch die Einführung des Bonus-Malus-Systems zum 01.07.2018 in Schweden, welches den Kauf eines Elektroautos mit 60.000 SEK (umgerechnet knapp 5.700 €) bezuschusst, führte zu einem Anstieg von 198 Prozent im darauffolgenden Jahr. In den EU 5 Märkten betrug der Anstieg im selben Zeitraum nur 51 Prozent. In beiden Ländern konnte somit im ersten Jahr nach der Einführung der Zuschüsse ein signifikanter Anstieg der Zulassungen von Elektroautos verzeichnet werden.

Der Trend hin zur Elektromobilität scheint unaufhaltsam

Sowohl Hersteller, die mit niedrigen CO2 Werten Strafzahlungen umgehen müssen, als auch die Regierungen der einzelnen Länder, die an Wirtschaftswachstum und Klimaschutz interessiert sind, blicken einem steigenden Interesse an Elektrofahrzeugen positiv entgegen.

Und für den Verbraucher stellen die nun dank staatlicher Unterstützung bezahlbaren Fahrzeuge mittlerweile eine echte Alternative dar. Somit ist der Weg geebnet, das von Corona hinterlassene Loch mit umweltfreundlichen Antrieben wieder zu füllen.

Publikation nur unter Bekanntgabe der Quelle.

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