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Die neuen Förderungen stehen fest – was müssen Sie wissen?

Frankfurt, 25.10.22

Elektroförderung

In Deutschland fahren aktuell 48,5 Millionen Pkw, davon sind 47,3 Millionen Verbrenner. Für eine substanzielle Senkung der CO2-Emissionen im Verkehr müssen diese so bald wie möglich durch Elektroautos ersetzt werden. Doch die 2023 anstehenden Änderungen bei der Kaufprämie werden das Bestandswachstum dämpfen. Gegenüber der letzten Prognose aus Mai 2022 erwartet Dataforce am 1.1.2024 knapp 360.000 Stromer weniger. Dabei ist eine rückläufige Exportquote schon eingerechnet.

Hauptgrund für die reduzierte Prognose sind die Anpassungen bei der Förderung. Diese fallen deutlich umfangreicher aus als noch im Mai erwartet. Hinzu kommen stark steigende Preise für Akkus und Strom. Positiv wirkt sich aus, dass von den vorhandenen BEVs mehr im Land bleiben werden.
Eine detaillierte Infografik als Übersicht zu den kommenden Änderungen finden Sie übrigens hier.

Die Schwelle von 2 Millionen Elektro-Pkw wird nun erst 2025 überschritten. Durch den geringeren BEV Bestand könnten sich auch die Investitionen in die Ladeinfrastruktur verringern, denn die Anbieter müssen mit einer geringeren Auslastung rechnen. Die höhere Mindesthaltedauer wird die hohe Schwundquote von BEVs im deutschen Bestand allerdings senken, da weniger Fahrzeuge direkt nach Ablauf der Frist mit Gewinn ins Ausland verkauft werden. Diese Problematik haben wir im Mai genauer analysiert.

Die Dataforce E-Mobilitäts-Studie 2022 zeigt, dass noch immer eine große Lücke zwischen den Preisvorstellungen potenzieller Käufer und den tatsächlichen Listenpreisen klafft. Seit diesem Jahr steigen die Preise sogar weiter, während der Kostenvorteil bei den Betriebskosten schrumpft. Es wäre besser, die Sätze erst dann zu kürzen, wenn sich die Preisdifferenz zu Verbrennern weiter verringert hat. Auch die Budgetobergrenze sendet ein fatales Signal. Wenn potenzielle Käufer befürchten müssen, dass bei Auslieferung die Fördertöpfe leer sind, werden sich einige zur Sicherheit lieber für einen Verbrenner entscheiden. Sinnvoller wäre es, auf Basis einer Prognose ein Gesamtbudget für die nächsten 5 Jahre festzusetzen. Das gibt allen Beteiligten genug Vorlaufzeit, um sicher planen zu können.

Von Januar bis August 2022 wurden 43 Prozent der Elektroautos in Deutschland gewerblich zugelassen. Für diese Autos gibt es ab September 2023 keine Kaufprämie mehr. Das betrifft nicht nur die Flottenbetreiber, sondern auch Autovermieter und Privatkunden, die sich für eine Tageszulassung oder ein Autoabo entscheiden. Gerade Letzteres wird immer beliebter und nimmt den Käufern die Unsicherheiten, die mit dem Umstieg verbunden sind. Hier haben Kunden durch den Ausschluss mit höheren monatlichen Raten zu rechnen.

Wie stark die Auswirkungen sein können, zeigt der Blick über die Grenze. In Italien gibt es seit Anfang Januar 2022 keine Kaufprämien mehr für gewerblich zugelassene Pkw. Dadurch sind im besonders populären Segment der Langzeitmiete die BEV-Neuzulassungen um 21 Prozent gefallen. Der Marktanteil der Stromer stagniert südlich der Alpen bei mageren drei Prozent.

Foto: © Adobe Stock / mpix-foto

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